Sonntag, 28. August 2011

Urlaubszeit

So, hier gehts nun für zwei Wochen in die Blogpause. Ich bin in Urlaub, versuche im portugiesischen Urlaub dort die Konjunktur anzukurbeln und den Euro so mithelfen zu retten.

Ich verabschiede mich mit einem Sommerklassiker. Ab Mitte September bin ich wieder da. Allen Lesern eine gute Zeit!


Samstag, 27. August 2011

Liturgie hautnah: 22. Sonntag im Jahreskreis

Am späten Samstagabend noch ein kurzer Post aus meiner Reihe "Liturgie hautnah". Mein Liedplan für den aktuellen 22. Sonntag im Jahreskreis, angepasst an die örtlichen Gegebenheiten im Ruhrgebiet (sprich ohne Antwortpsalm etc.):
Eingangslied: GL 270, 1+3 (Kommt herbei)
Kyrie: GL 454
Gloria: GL 804 (Eigenteil EB Paderborn, Lasst uns Gott)
Zwischengesang: GL 289 (Herr, deine Güt)
Ruf vor dem Evangelium: GL 530,6
Credo: GL 902 (Eigenteil EB Paderborn, Fest soll mein Taufbund)
Gabenbereitung: GL 480 (Wir weihn der Erde Gaben)
Sanctus: GL 481
Agnus Dei: GL 442
Danklied: GL 616, 1+4+5 (Mir nach)
Schlusslied: GL 304 (Zieh an die Macht)

Und damit wünsche ich allen Lesern einen schönen Sonntag!

Und noch ein neuer Hirte

Kann sich jemand an so eine doppelte Bischofseinführung in der jüngeren Kirchengeschichte erinnern?

Obendrein, dass ein ganz frisch eingeführter Erzbischof bereits einen Tag nach seiner eigenen Einführung quasi als erste Amtshandlung einen neuen Bischof weiht?

Auf jeden Fall morgen Nachmittag um 15.00 Uhr richten sich alle Blicke auf die kleine St. Jakobus-Kathedrale in der ebenso kleinen Bistumsstadt Görlitz.Wenn die Einführung beginnt, bin ich schon auf dem Weg zum Flughafen, kann also leider nichts mitbekommen.


Aber ich wünsche dem neuen Görlitzer Bischof, Wolfgang Ipolt (Quelle des Bildes ist: lr-online.de), Gottes Segen und alles Gute für sein Wirken an der polnischen Grenze. Er hat in den ersten Interviews seit seiner Ernennung ja einen symphatischen Eindruck gemacht.

Der neue Berliner Erzbischof

Rainer Maria Woelki ist als Erzbischof von Berlin eingeführt worden. Eine fast dreistündige Liturgie war es am heutigen Samstag.

Einen ganz tollen Bericht von der Amtseinführung liefert Braut des Lammes, die auch auf Predigt und Ernennungsurkunde ausführlich eingeht. Sehr lesenswert!

Hier ein Bild von domradio.de (da gibts auch alle Bilder, Texte, Audios und Videos) mit dem neuen Erzbischof, der ein sehr schönes Messgewand trägt und den Stab in der Hand hält, der ihm von Kardinal Meisner geschenkt wurde und seine "Brücke von Köln nach Berlin" ist.

 
Ecce sacerdos magnus, qui in diébus suis plácuit Deo Ideo jure jurando fecit illum Dóminus crescere in plebem suam. Benedictiónem ómnium géntium dedit illi, et testaméntum suum confirmávit super caput ejus. Ideo jure jurando fecit illum Dóminus crescere in plebem suam. Gloria patri et filio et spiritui sancto.

Freitag, 26. August 2011

Gute Nacht

Schreibfaulheit heute, wird Zeit, dass ich in den Urlaub komme.
Daher: Gute Nacht mit Video als Vorgriff auf die Einführung des neuen Berliner Erzbischofs.

Guten Morgen


Donnerstag, 25. August 2011

Du bist dann mal Fürst

Mit dieser amüsanten Meldung verabschiede ich mich in die Nacht. Passend zu meiner heutigen Urlaubsstimmung finde ich die Meldung, dass eine kleine französische Gemeinde (120 Einwohner), es ist die Gemeinde Laas, Fürstentum werden will.

Warum das? Sie wollen die Wirtschaft ankurbeln durch Verzicht auf Unternehmenssteuer und abgabenfreien Verkauf von Tabak, Benzin und Alkohol.

Ein entsprechendes Gesuch ist schon an Staatspräsident Sarkozy herausgegangen. Sarkozy soll ganz dem Modell Andorras folgend, auch Ko-Fürst des neuen Fürstentums werden, gemeinsam mit dem Bischof von Bayonne, frei nach dem Motto "Du bist dann mal Fürst". Er hat dann zwar im "Fürstentum Laas" nur repräsentative Aufgaben, aber immerhin ein Vetorecht in den wichtigen außenpolitischen Fragen des kleinen Fürstentums.


Und damit: Gute Nacht!

Gottlose, unkatholische Pfadfinder

Schon etwas verwundert war ich, als ich eben über die belgischen Pfadfinder las. Die größte französischsprachige Pfadfindergruppe Belgiens will künfitg in allen Bekanntmachungen, aber auch Grundlagentexten wie dem "Pfadfinder-Gesetz" und dem "Pfadfinder-Versprechen" auf die Erwähnung Gottes verzichten.

Vor drei Jahren war schon auf die Bezeichnung "katholisch" im Titel der Pfadfinder verzichtet worden.

Grund dafür, man wolle dem "offenen Charakter" der Organisation Rechnung tragen. Na, wenn man das so erreicht. Wahnsinn...

Auf nach London, Marseille und Piräus

Der neue Erzbischof von Berlin macht aus seiner Leidenschaft zum 1. FC Köln keinen Hehl. Ich mache aus meiner für den BVB auch keinen. Und da habe ich mit Spannung die Auslosung heute Abend verfolgt. Zum ersten Mal seit neun Jahren spielt der BVB wieder unter Europas Besten und ich muss sagen: ich bin zufrieden.

Vorher war ich sehr skeptisch. Wegen vieler Jahre ohne Europapokal war der BVB in der europäischen Rangliste soweit abgestürzt, dass er nur in Topf vier, bei den ungesetzten Teams dabei war. Selbst Bate Borisov aus Bulgarien durfte in Topf drei.



Und: es geht zu Arsenal London, Olympique Marseille und Olympiakos Piräus. Alles drei werden schwere Spiele, aber das Weiterkommen ist nicht unmöglich. Piräus ist unangenehm zu spielen, gerade in Griechenland, Marseille spielt seit Jahren stark, die beste Mannschaft der Gruppe ist aber wohl Arsenal, wenngleich man sagen muss, es ist der schwächste der Gruppenköpfe. Nach zahlreichen Abgängen, insbesondere nach dem von Fabregas zu Barcelona, und einer starken Verjüngung ist die Mannschaft nach wie vor stark, hat aber nicht mehr das Niveau früherer Jahre und dürfte auch mit Barcelona, Manchester und Madrid nicht mithalten können. Kurzum es hätte schlimmer kommen können und das Weiterkommen ist machbar.

Auf dem Papier sieht die Gruppe mit dem FC Porto, Schachtjor Donezk und Zenit St. Petersburg leichter aus, aber das muss ja wie immer nichts heißen. Weitaus schwerere Gruppen haben die anderen beiden deutschen Vereine erwischt. Gegen Chelsea London, FC Valencia und KRC Genk wird es für Bayer Leverkusen nicht leicht und selbst die Bayern aus München, die ja zu den besten acht Mannschaften Europas zählend als Gruppenkopf gesetzt waren, haben beinahe eine schwierigere Gruppe als der BVB. CL-Neuling Manchester City, der SSC Neapel und das "gelbe U-Boot" aus Villareal. Die haben es alle in sich.

Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf viele (hoffentlich mehr als sechs) Europapokalabende mit dem BVB!

Was hat der Capitano davon?

Bin etwas befremdet über die Aussagen, die seit Tagen über die Bild-Zeitung aus Philipp Lahms Buch vorveröffenticht werden. Montag erscheint es ja erst.

Bisher hielt ich ihn für einen der symphatischten Spieler der Nationalelf, im deutschen Fußball allgemein. War damals schon etwas befremdet, als er vor dem Halbfinale der Fußball-WM in Südafrika die Kapitänsdebatte gegen Michael Ballack eröffnete. Damals hielt ich es für Unerfahrenheit, Fahrlässigkeit und einen Kommunikationsfehler. Aus der heutigen Sicht muss man es anders bewerten.

In seinem Buch rechnet er mit seinen Trainern ab. Rudi Völler beispielsweise habe nicht lange genug trainieren lassen in der Nationalelf. Immerhin ist Deutschland Vize-Weltmeister geworden. Bei Jürgen Klinsmanns Bayern-Engagement habe er nach sechs Wochen gewusst, dass es nichts werden könne. Was soll das? Was hat er davon, der neue Capitano der Nationalelf?

Ich kann mir nur denken, dass er sein Buch gut verkaufen will. Andere Argumente fallen mir nicht ein, ihn als Unsymphaten abstempeln will ich auch nicht. Er hat sich ja bereits entschuldigt. Seine Motive bleiben mir aber schleierhaft.



Letzter-Schultag-Gefühl

Wer kennt noch dieses Gefühl des letzten Schutages? Kurz noch hin, Zeugnis holen und ab in die Freiheit...


So hab ich mich heute gefühlt. Letzter Arbeitstag und am Sonntag dann ab in den Urlaub. Dann wird es hier auch für gute zwei Wochen ruhig werden, ab Mitte September bin ich aber wieder da und dann mit vielen neuen Kommentaren zum aktuellen Geschehen in Kirche, Welt und Sport.

Bis Sonntag aber gibts noch einige Posts von mir. Sicher auch heute Abend noch. Gibt noch das eine oder andere, worüber ich mich heute aufrege und amüsiere. Also mehr gibts gleich.

Spektakulärer Kirchenbau

Jetzt ist der WJT vorbei und trotzdem kommt das Thema in den Medien nicht zur Ruhe und hier auch nicht. Bin gerade über ein Bild der Kathedrale der nächsten Austragungsstadt gefallen. Holla, nach dem epochalen Kölner Dom 2005, der St. Mary's Cathedral 2008 in Sydney und dieser beeindruckenden Almudena-Kathedrale jetzt in Madrid, gibt es in zwei Jahren eine ganz spektakuläre Kathedrale.

Die Sebastians-Kathedrale (Fertigstellung 1976) ist eine knapp 100 Meter hohe Pyramide mit bodentiefen Glasfenstern. Das Dach der Pyramide bildet ein Kreuz aus weißen Glasbausteinen. Nach Internet-Angaben sollen stehend bis zu 20.000 Menschen in das Gotteshaus hineinpassen. Neben der Pyramide steht noch ein kleiner offener Glockenturm (auf Bild 1 kann man ihn rechts klein sehen). Hier ein paar Wikipedia-Impressionen:

 

Mittwoch, 24. August 2011

Am Abend des Apostelfestes

Bartholomäus, sieh, wir preisen
frohlockend dich als Schutzpatron,
und huldigen in frommen Weisen dir,
der du strahlst auf hohem Thron.
Dich rühmt der Herr mit tiefem Wiesen
als einen Mann "ganz ohne Trug",
da warst du liebend hingerissen
und folgtest treulich seinem Zug.

Und als in der Apostel Runde
dein Herz war hell vom Licht bedacht,
da trugst du's von des Heilands Munde
hinaus in ferne Heidennacht.
Vor deiner Botschaft hellen Flammen
zerstob des Irrtums finst'rer Wahn,
der Hölle Blendwerk brach zusammen,
die Teufel floh'n dein heilig Nah'n.

Und dass der Sieg dem Licht verbleibe,
hast du's dem Meister nachgetan;
sie rissen dir die Haut vom Leibe,
du setzest gern dein Blut daran.
Nun bist du bei dem Herrn erhoben
und weilst verklärt an seinem Thron.
O zeig uns den Weg nach oben,
Bartholomäus, Schutzpatron.

Sei uns gegrüßt im Lichter Glanze,
Bartholomäus Schutzpatron!
Wie strahlst du schön in lichtem Kranze,
an deinem himmlisch hohen Thron!
O neig' dich huldvoll unserem Flehen,
stärk unser Herz mit deiner Macht
und gib, dass deines Geistes Wehen
in unserer Seele neu erwacht.

Die Zeit drängt

Als ich vorhin las, dass der Erzbischof von Rio de Janeiro tatsächlich sagte "Die Zeit drängt", da dachte ich: "Nun mach mal langsam. Der WJT in Madrid ist gerade drei Tage vorbei und Du hast schon Zeitnot?".

Aber, beim zweiten Nachdenken, muss ich zugeben. Er hat Recht. Es wird wirklich schon knapp, denn der WJT findet vom 23. bis 28. Juli 2013 statt. Das sind keine zwei Jahre mehr. Bei den letzten großen internationalen Weltjugendtagen hatten die ausrichtenden Länder, Bistümer und Städte jeweils drei Jahre Zeit. Aber das geht aus bekannten Gründen ja diesmal nicht.

Damit wird nicht nur die Vorberetungszeit kürzer sein, was Logistik, Organisation etc. betrifft, damit wird auch die Zeit für die traditionelle Pilgerreise des Weltjugendtagskreuzes eng. Brasilien hat - man höre und staune - 274 Diözesen! Acht Wochen vor dem WJT soll das Kreuz bereits in Rio ankommen. Das heißt es sind noch circa 90 Wochen bis zum Start des WJT. Das heißt wiederum, wenn man sofort anfinge, drei Bistümer pro Woche, sprich zwei Tage. Da man nicht morgen anfangen kann, wird es noch knapper. Ich bin gespannt, wie das dort gelöst wird. Denn ein WJT ist ja nicht nur ein einwöchiges Spektakel in einer Stadt, da geht ja viel Vorbereitungszeit voraus, die Tage der Begegnung sind das beste Beispiel dafür. Und der Weg des Kreuzes durch das Ausrichtungsland bringt mehr als nur symbolisch den Geist von Weltkirche und Weltjugendtag auch in die Provinzen des Landes. Gerade bei einem so großen Land wie Brasilien wäre es schade, wenn das dieses Mal nicht richtig stattfinden könnte.

Kaum ist der eine WJT vorbei

... da geht es schon um die nächsten. Bei der heutigen Generalaudienz hat Benedikt XVI. die Mottos für die beiden kommenden Weltjugendtage vorgestellt.

2012 beim auf Diözesanbene ausgerichteten WJT lautet es:
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit" (Phil 4,4)

Und dann 2013 in Rio de Janeiro heißt es:
„Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern" (Mt 28,19)

Benedikt XVI. und die Liturgie

Zur Eröffnung der 62. "Nationalen Liturgischen Woche" in Triest, so berichtet es Kath.net schrieb der Heilige Vater über die Liturgie:
"Das schlagende Herz der Gemeinde ist jenseits der engen, wenn auch notwendigen Grenzen der Ritualität zu erkennen, da die Liturgie nicht das ist, was der Mensch tut, sondern was Gott tut."

Kann man das mal als Merksatz für Liturgen festhalten?

Dienstag, 23. August 2011

Mit 65 ist noch lang noch nicht Schluss

Heute feiert das bevölkerungsreichste Bundesland 65. Geburtstag. Am 23. August 1946 gründeten die Briten das Bundesland Nordrhein-Westfalen durch die "Vernunftehe" der (bis heute) verschiedenen Provinzen Rheinland und Westfalen (und Lippe).
Und nachdem ich schon zahlreiche Loriot-Videos gepostet habe, gibts jetzt noch zwei musikalische Videos zum NRW-Geburtstag hinterher. Das erste ist der Versuch des ehemaligen Ministerpräsidenten Rüttgers bei einer Verleihung des Aachener Karnevalsordens "Wider den tierischen Ernst" sein Land zu besingen und das andere ist die (inoffizielle) NRW-Hymne, die zum 60. Geburtstag vor fünf Jahren entstanden ist.



Vicco von Bülow ist tot

Loriot starb am Montag am Starnberger See im Alter von 87 Jahren an Altersschwäche, wie der Diogenes Verlag bekannt gegeben hat.
Hier ein paar der besten Sketche:





Wer erinnert auch noch an den berühmten Badewannen-Sketch mit Herrn Dr. Klöbner und Herrn Müller-Lüdenscheid?

Möge er in Frieden ruhen!

Montag, 22. August 2011

Zynismus im Internet

Hab ich gerade gefunden:

Warum ist das Wetter im Sommer 2011 so schlecht? Rache von Jörg Kachelmann.


 Böse, böse!

Vom Tage


Ein letztes Mal: spanische Presse

Schon zweimal hatte ich mich der spanischen Presse gewidmet, hier und hier. Heute nach Abschluss des XXVI. Weltjugendtages gibt es noch einen letzten Blick in die spanischen Tageszeitungen, die sich natürlich heute nicht dem Thema verwehren konnten (Quelle: KNA).

Die konservativen Tageszeitungen "ABC" und "La Razon" berichten auf mehreren Seiten. Beide Zeitungen thematisieren vor allem die Aufforderung des Papstes an die Jugendlichen, ihren Glauben in der Gemeinschaft mit der Kirche zu leben. Auf den Titelseiten beider Zeitungen ist in Großbuchstaben das Wort "Gracias" zu lesen. 
Da setzt sich also der Trend zur wohlwollenden Berichterstattung fort.

Die Wirtschaftszeitung "La Gaceta" betont die "enorme, weltweite Tragweite" des Glaubensfestes. Zugleich fragt das Blatt kritisch, warum den wenigen laizistischen Demonstranten bei mehr als 1,5 Millionen Pilgern in den Medien überhaupt Raum eingeräumt wurde. Mit Blick auf die Kritik an den öffentlichen Ausgaben für den Papstbesuch betont "La Gacet", dass der Weltjugendtag Madrid fast 200 Millionen Euro Einnahmen gebracht habe. 
Das habe ich heute auch schon woanders gelesen. Der enorme Wirtschaftseffekt überdeckt also die Kosten des Papstbesuchs und der Organisation, wie im Vorhinein schon vermutet.

Unterdessen kritisiert das linksgerichtete und kirchenkritische Blatt "Publico" die Unterwürfigkeit der spanischen Institutionen.Die Regierung könne froh sein, dass der Papst nicht allzu hart mit ihrer laizistischen Politik ins Gericht gegangen sei. 
Selbst hier bleibt also Kritik am Papst aus, das ist doch mindestens mal erstaunlich.

Spaniens größte Tageszeitungen "El Pais" und "El Mundo", die im Vergleich zu den anderen Blättern auf eine umfassende Berichterstattung über den Weltjugendtag verzichtet hatten, thematisieren am Montag die Botschaft des Papstes, Spanien solle seiner "katholischen Seele" nicht abschwören. 
Das ist das, was ich nicht verstehe, dass die beiden größten Zeitungen, versuchen um das Thema herumzukommen, soweit das ging. Heute eben schon nicht mehr. Man stelle sich mal vor, nächsten Monat kommt Benedikt XVI. nach Deutschland und FAZ, Bild und Süddeutsche ignorieren das...

Liturgische Texte in Madrid

Wer Interesse an den Texten hat bei allen Feiern mit dem Heiligen Vater in Madrid, der wird auf den Seiten des Heiligen Stuhls fündig, nämlich genau hier.

Da gibt es alle Lesungstexte, Fürbitten, Gebete, Segensformeln aller Feiern mit dem Papst, von der Begrüßungszeremonie auf dem Cibeles-Platz am Donnerstag bis zum Zusammentreffen mit den freiwilligen Helfern in der Madrider Messe am Sonntagabend.

Seit einigen Jahren bietet das Büro für die liturgischen Feiern ja schon alle Texte der Papstgottesdienste und Reisen an. Ich finde ein guter Service.

Noch eine Stimme zum WJT

Der Deutschlandfunk hat zum Weltjugendtag in Madrid auch noch den Kölner Weihbischof Heiner Koch interviewt. Hier gibt es die Audio-Fassung.

Sonntag, 21. August 2011

Fußball beim WJT

Eine gute Idee zum Ende des Madrider WJT. Am Abend gibt es ein Benefizspiel zwischen Spanien und einer Weltauswahl. Mit dabei so prominente Spielerlegenden wie Fernando Hierro, Emilio Butragueno oder Davor Suker, aber auch aktuelle Profis (unter ihnen beispielsweise der brasilianische Nationalspieler Julio Baptista).
Der Erlös des Spiels kommt beim WJT gestarteten Sozialprojekten und Hilfen in der Hungerregion am Horn von Afirka zu Gute!
Daumen hoch für diese gute Idee!

Musik vom Tage


Erneuter Blick in die spanischen Zeitungen

Nach der Eröffnungsmesse und insbesondere nach der Begrüßung des Heiligen Vaters in Madrid waren die Kommentare ja sehr ausgewogen. Ein Blick in die spanischen Zeitungen von heute zur turbulenten und überfüllten Vigil. Hier die Zusammenfassung der Stimmen durch die KNA:

"Die größte katholische Massenkonzentration in  der spanischen Geschichte" titelt "La Gaceta" in ihrer Sonntagsausgabe. In Leitartikeln bezeichnet sie den Papst als  "Verteidiger des Lebens" und "einzigen Weltführer". 
 
"Gegen Wind und Gezeiten" titelt am Sonntag "La Razon" und geht  davon aus, dass an der Vigil mit Papst Benedikt XVI. sogar bis zu zwei Millionen Katholiken teilnahmen. Die Zeitung berichtet von Zigtausenden, die aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf das Gelände gelassen wurden. Die Massenbeteiligung von Jugendlichen aus der ganzen Welt am Weltjugendtag gebe "Gründe zur Hoffnung" und zeige, dass die heutige Jugend der Kirche und dem Glauben keineswegs den  Rücken gekehrt habe.

Als ein regelrechtes "Glaubensgewitter" bezeichnet auch die Zeitung  "ABC" die Teilnahme am Abendgebet. Sie geht beinahe in der Hälfte der gesamten Sonntagsausgabe auf die zentralen Botschaften ein, die der Papst im Lauf des Samstags an die Gläubigen richtete. Neben dem Aufruf an die Seminaristen, sich nicht von einer glaubensfeindlichen  Umgebung einschüchtern zu lassen, berichten "ABC" wie auch die Zeitung "El Mundo" intensiv über das Treffen des Papstes mit  behinderten Jugendlichen in einem katholischen Kinderheim. Den jungen Menschen habe Benedikt XVI. versichert, dass die Gesellschaft sie brauche. Denn allzu oft werde die unschätzbare Würde des Lebens  in Zweifel gezogen.

Unterdessen hebt "La Vanguardia" das Interesse des Papstes für die schwierige wirtschaftliche Situation der spanischen Jugend sowie seinen Aufruf an ein Wirtschaftssystem hervor, in dessen Mittelpunkt nicht der Profit, sondern der Mensch stehen solle. Alle spanischen Tageszeitungen befassen sich mit den Wetterbedingungen und den hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad, unter denen die Weltjugendtag-Teilnehmer zu leiden hatten. 


Sehr wohlwollend erneut die spanische Presse, die vor dem WJT ja noch sehr kritisch war. Zitate wie "einziger Weltführer" kann man sich ja beinahe einrahmen.

Vorbilder

Gestern hatte ich schon über die vorbildliche Einstellung des designierten Berliner Erzbischofs Woelki im Zusammenhang mit den geplanten Demonstrationen zum Papst berichtet.

Heute geht es um ein mindestens ebenso großes Vorbild. (Das war ja auch nicht anders zu erwarten.) Der Heilige Vater in Madrid. Beim Unwetter gestern bei der Vigil wurde er nach Aussagen von Pressesprecher Lombardi zweimal gefragt, ob er sich lieber zurückziehen wolle. Seine Antwort: "Nein. Ich bleibe. Wir bleiben."

Und die Jugend hat es ihm gedankt.

Die DDR und der WJT

Täusche ich mich, oder ist der Beginn der offiziellen Hymne zum WJT in Madrid ziemlich identisch mit der Hymne der DDR, mit "Auferstanden aus Ruinen"?


Kleines Quiz zur Nacht

Gerade eben gefunden:
Madrid (dpa) - Ein Unwetter hat beim Weltjugendtag in Madrid eine Messe von Papst Benedikt XVI. unterbrochen. Plötzlich regnete und stürmte es so heftig, dass der Papst die Liturgie für 20 Minuten unterbrechen musste.

Wo ist der Fehler?
Bin echt überrascht, dass selbst die so hoch angesehene dpa solche elementaren Fehler macht.

Liturgie hautnah: Hochzeit im Ruhrgebiet

Hatte heute Nachmittag eine Hochzeit hier im Ruhrgebiet zu orgeln. Hier mal ein kurzer Bericht, er bestätigt alle Klischees:
Zum Einzug gabs auf Wunsch des Brautpaares, mit Bauchschmerzen beim Organisten (wie könnte es dann anders sein?) den Brautchor aus Wagners "Lohengrin". Als Eingangslied "Danke". Kaum einer singt mit. Verwunderlich? Nein, wohl eher nicht.
Nach der üblichen Lesung aus dem Korintherbrief, gabs dieses irische Halleluja von Rufus Wainwright, vorgetragen von einer Solosängerin mit Playback-CD. Nach dem Evangelium nach Matthäus (Salz der Erde) gabs eine recht launige Predigt und die Trauung mit gewollt lustigen Sprüchen. Dem "Publikum" (ja es war Publikum) hats gefallen. Sprüche à la: "Bis der Tod uns scheidet. Aber nur der natürliche ist gemeint" (Muhaha!).
Der Trauung schloss sich wieder per Playback-Solo eine Zeitreise zu den Olympischen Spielen 1984 an - "One moment in time". Drei Fürbitten und zur Gabenbereitung "Laudato si". Keiner singt, war ja klar. Sanctus wurde vergessen. Der Zelebrant hat es geistesgegenwärtig gebetet. Zur Kommunion gabs dann GL 490, warum nicht das zur Gabenbereitung? Das unvermeidliche "Oh happy Day" (wieder im Solo-Playback) nach der Kommunion und zum Schluss noch drei Strophen GL 257, was auch sonst. Noch Fragen?

Achja, Dauer der Feier: 70 Minuten. Da geht sowas, aber wehe man fragt nach einer zweiten Lesung im Sonntagshochamt. Nein, das würde ja zu lange für die Gemeinde dauern, das darf man denen nicht zumuten. Man verzeihe mir meinen Zynismus, aber sowas regt mich auf!

Samstag, 20. August 2011

Aus Hitze wird Donner

In Madrid kommt aber auch alles zusammen. Erst keine Quartiere, dann die Hitze, dann schlechte Organisation und zu wenig Wasser, über Streiks war ja schon lange die Rede (aber die gabs nicht oder?)... Die Liste wäre noch verlängerbar.

Heute dann die chaotischen Zustände, die im Zusammenspiel mit dem Wetter durchaus gefährlich waren und dann das. Schleusenöffnung am Himmel, Gewitter, Sturm, Regen. Es kommt tatsächlich eine Menge zusammen in Madrid.

Dass dem die (nur) päpstliche Predigt zum Opfer gefallen ist, ist schade, aber doch - bei dem was da hätte alles passieren können - schon wieder ein Segen. Und wie der umjubelte "Benedetto" dann spontan am Ende der Feier allen eine gute Nacht und fürs Durchhaltevermögen Danke bei den Jugendlichen sagte, zeigt, dass er den Ton der Jugend trifft.

So nimmt man den Gegnern den Wind aus den Segeln

Bin begeistert vom Interview des neuen Berliner Erzbischofs Woelki im "Tagesspiegel". Er findet Demonstrationen gegen den Papst-Besuch "vollkommen in Ordnung". "Wir leben in einer offenen, freien Gesellschaft. Ich finde das vollkommen in Ordnung, dass die Papst-Gegner für ihre Überzeugungen eintreten und demonstrieren", so der Bischof. Er wünsche sich nur, dass die Demonstrationen fair und friedlich verlaufen, damit man sich hinterher "offen und ohne Verletzungen" begegnen könne.
Ein Paradebeispiel, wie man den Gegnern (schon vor dem Papstbesuch und schon vor der Amtseinführung) den Wind aus den Segeln nimmt. Wie viele haben gedacht, er sei der Falsche für Berlin, weil er nicht genügend Paroli leisten könnte auf dem rutschigen Berliner Parkett. Aber so schlägt er sich hervorragend. Weiter so!

Ob der Rapp wohl schon in Deutschland ist?

Das muss man sich doch fragen angesichts der Meldungen vom Gelände "Quatro vientes" in Madrid, wo sich zur Zeit schon mehr als 1 Million Pilger zur Vigil versammelt haben.

Nach dem BDKJ-Bundespräses Simon Rapp ja wegen "drei Krankenwagen" schon die Eröffnungsmesse für sich beendet hat, würde ich gerne wissen, ob er schon wieder vom Gelände herunter ist oder gar schon zu Hause in Deutschland, angesichts der Meldungen, die aus Madrid hier ankommen.
Etwa 150 Jugendlichen mussten auf dem Gelände wegen Hitzschlag, Kreislaufproblemen oder Wasserunterversorgung behandelt werden, so wie die Meldungen.

Bleibt zu hoffen, dass bei 38 Grad im Schatten, auf einem Gelände ohne Schatten, nicht mehr passiert, die Sonne schnell untergeht und es nicht zu ernsten Verletzungen und Zusammenbrüchen kommt.

An dieser Stelle muss man auch Kritik loswerden am Veranstalter. Wie kann es sein, dass die 2000 Trinkwasserzapfstellen schon größtenteils leer sind, und einige Jugendliche - so sagt die Meldung - bis zu zwei Stunden auf Wasser gewartet und an der Säule letztlich vergeblich angestanden haben? Gut auf der anderen Seite, dass nun die Feuerwehr wohl Wasser spritzt und Flaschen verteilt werden. Einige Hunderttausend sollen da sein. Am grauenvollsten ist aber wohl, dass es auch auf diesem Feld Geschäftemacher gibt, die 0,5-Liter-Flachen für 2 Euro verkaufen.

Denken wir in dieser Stunde an die vielen Pilger!

Neuer Kirchenlehrer

Zum ersten Mal seit 14 Jahren gibt es wieder einen neuen Kirchenlehrer. Nach einer Messe mit Seminaristen in der Madrider Almudena-Kathedrale hat Benedikt XVI. angekündigt den Hl. Johannes von Avila bald zum Kirchenlehrer zu erheben.

Wörtlich sagte der Papst: 
„Ich lade alle ein, den Blick auf ihn zu richten, und ich empfehle seiner Fürsprache die Bischöfe Spaniens und der ganzen Welt wie auch die Priester und Seminaristen, dass sie in dem Glauben verharren, in dem er ein Meister war, ihr Herz nach den Empfindungen Jesu Christi, des Guten Hirten, formen, dem Herrlichkeit und Ehre in alle Ewigkeit sei.“

Die letzte neue Kirchenlehrerin, die Hl. Theresia von Lisieux wurde 1997 von Johannes Paul II. in den Stand erhoben.

Direkte Antwort auf Frau Saakmann?

Kath.net zitiert heute den Essener Bischof Overbeck auf dem Weltjugendtag, der sich mit markigen Worten an die Deutschen Kritiker wendet. Da wir ja gestern schon festgestellt haben, dass Frau Saakmann besser weiß als Vatikan und Veranstalter, wie man einen WJT organisiert. Bei einem "Wisiki"-WJT kommen dann sicher 10 Millionen Jugendliche, die alle aber auch noch "qualitativ" besser dabei sind im "Wisiki"-Sinne, nun also Bischof Overbeck (man könnte fast schon sagen, ein Beitrag zum Dialogprozess):  


"Kirchenkritikern riet der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck auf dem Weltjugendtag: „Kommt hierher und ihr werdet mit eurer Kritik feststellen, dass ihr nicht recht habt.“" Zudem sprach er im Video-Interview von der "großen Erfahrung des Miteinander-auf dem Weg-Seins", die ja "typisch katholisch" sei. Weiter schreibt Kath.net.: "Er empfahl den Kirchenkritikern: „Keiner nehme sich so wichtig, wir sind nur ein kleiner Teil der gesamten Welt“. Denn: „Die Weltkirche als solche ist größer und sprengt auch alle Dimensionen!“"


Endlich sagts mal einer. Kaum einer der Jugendlichen aus den anderen Ländern, gerade den südeuropäischen und südamerikanischen Raum geht so kritisch mit dem  WJT um. Für sie ist der Papst ein Star. Da gehts sicher nicht um "typisch deutsche" Probleme wie Frauenpriestertum und eine "Modernisierung der Liturgie".

Auf die jungen Leute hören

Annegret Saakmann von "Wir sind Kirche" in den "Information am Morgen" im Deutschlandfunk. Leider kein Element auf dradio.de, aber als Podcast nachhörbar. "Wisiki"-Geschwafel oder mehr?`Hier der Link zum Audio.

"Eigentlich ist ja so, dass schon weltweit - wenn man ehrlich ist - der Vatikan für Gerechtigkeit eintritt". Das heißt jetzt was? Eigentlich, schon, wenn man ehrlich ist... Kann sie das nicht zugeben? Dann noch ein Exkurs zur Befreiungstheologie, naja...
 
Thema Papst(predigten) beim WJT: "Ich denke die jungen Leute hören sich das gerne an, für sie ist der Papst ein Star, der eben halt einfliegt, um ihr Fest zu bereichern. Und auf der anderen Seite denken sie aber - oder leben aber - nach dem Standard, den sie gewohnt sind untereinander." Das übliche Event-Argument, oder täusch ich mich?

Schließlich noch ein Vorschlag, wie die Kirche besser an die Jugend von heute heran kommen könnte:
"Also, wenn ich mir das Programm des Papstes angucke in Madrid, wo er im Endeffekt, außer vielleicht mit Ordensleuten und Priesteramtskandidaten, mit vielleicht 20 oder 30 Jugendlichen zusammentrifft, dann denke ich mir, wäre es vielleicht hier eine Gelegenheit gewesen, nicht ein offizielles Programm zu machen, sondern an den Veranstaltungen der Jugendlichen teilzunehmen, Gesprächspartner zu sein, nicht nur drei Beichten abzuhören und zu hören, was die jungen Leute, dem Papst sagen. Ich denke, dass wäre sehr wichtig, zu hören, wie junge Leute ihren Glauben sehen und was sie von der Kirche erwarten." Gut, dass wir Sie haben, Frau Saakmann. Sonst wüsste niemand, wie ein Papstbesuch geht. Wundere mich, was sich manche Leute herausnehmen...

Freitag, 19. August 2011

Chemin de croix

Gleich, in einer halben Stunde beten die anwesenden Pilger beim Weltjugendtag gemeinsam mit dem Papst den Kreuzweg. "An jeder Station befindet sich ein paso der Semana Santa (Darstellung eines Motivs oder einer Station der Passionsgeschichte auf einem Tragepodest, wie sie während der spanischen Karwoche bei Prozessionen verwendet werden), der die jeweilige Kreuzwegstation darstellt." So steht es auf der offiziellen Seite des WJT. Bin auf die Bilder gespannt.
Hier ist schon mal ein Bild (Quelle ebenfalls: madrid11.com). "Der fallende Christus" - die VI. Station.


Und für alle, die sich jetzt mit mir wundern - VI. Station - fallender Christus? Es werden andere Stationen gebetet. Hier die Reihenfolge nach Angabe der Veranstalter:
1. Das letzte Abendmahl
2. Der Kuss des Judas
3. Das Leugnen des Petrus
4. Jesus wird zum Tode verurteilt
5. Jesus nimmt das Kreuz auf
6. Christus fällt unter dem Kreuz
7. Simon von Cyrene hilft Jesus
8. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
9. Jesus wird seiner Kleider beraubt
10. Jesus ans Kreuz genagelt
11. Jesus stirbt am Kreuz
12. Die Kreuzabnahme
13. Jesus in den Armen seiner Mutter
14. Jesus wird beerdigt

In Sydney gab es ja zum ersten Mal den großen gemeinsamen Kreuzweg. Ich erinnere mich noch gut an den WJT in Köln, dort gab es mehrere kleinere Kreuzwegandachten. Ich war damals in St. Gereon mit einem französischen Kardinal. An den Kreuzweg schloss sich dann eine Prozession nach St. Aposteln an, wo der Gottesdienst abgeschlossen wurde und sogar (wie selten beim WJT) die Orgel erklang. Das sind sehr beeindruckende Erinnerungen. Ich war damals schon perplex, dass Hunderte und Tausende so etwas scheinbar aus der Mode Gekommenes würdig mitfeiern.

Aber nun in Madrid, wo es sicher noch einige mehr sein werden, ist das eigentlich fast unbegreiflich. Ein Kreuzweg taugt nicht zum Event, wer da hingeht, muss auch mitbeten. Das ist wirklich beeindruckend.

Hier noch ein paar Eindrücke vom WJT in Sydney, als 200.000 dem "Schauspiel" gefolgt, denn dort wurde der Kreuzweg ja von Laiendarstellern an mehreren Orten der Stadt gespielt:


Spanische Presse

In den letzten Tagen waren die spanischen Zeitungen kritisch bis ignorant mit dem WJT und dem Papstbesuch umgegangen. Ganz interessant, ob sich das nun nach dem großen Hallo" mit dem Papst geändert hat. Stanislaus von Politisch Unpolitisches hat ja schon die deutschen Pressestimmen publiziert, ich kümmere mich jetzt mal um die spanischen - nach Zusammenstellung der KNA:

Die größte Tageszeitung des Landes, "El Pais", hebt inhaltlich die Verurteilungen von Abtreibungen und der Euthanasie durch das Oberhaupt der katholischen Kirche hervor. Benedikt XVI. hatte vor einer Haltung gewarnt, die über den Lebenswert anderer Menschen entscheiden wolle. 

Quelle: madrid11.com 

Weitestgehend positiv, für spanische Verhältnisse beinahe überschwänglich das Echo in den meisten anderen Zeitungen.  
"ABC" bringt auf dem Titel ein ganzseitiges Foto des Papstes mit einem Sombrero, der ihm von einem Jugendlichen aus Honduras überreicht wurde. Die Schlagzeile zitiert einen Aufruf Benedikts XVI.: "Nichts und niemand soll euch den Frieden nehmen." Fast die Hälfte der Ausgabe ist Berichten über die Ankunft des Papstes und die Willkommensfeier in der spanischen Hauptstadt gewidmet.
 

«Schämt euch nicht des Herrn» ist die Botschaft des Papstes, mit der am Freitag die Wirtschaftszeitung "La Gaceta" aufmacht. Das Blatt  hebt die Forderung des Papstes nach Respekt für die Christen hervor.
 

Die Freitagsausgabe von "La Razon" erklärte Madrid auf dem Titel zur  «Welthauptstadt der Jugend». Wie die anderen spanischen Zeitungen greift auch "La Razon" die Klage des Papstes über die hohe  Jugendarbeitslosigkeit, die große Zahl drogenabhängiger Jugendlicher sowie eine wachsende Intoleranz gegenüber Christen auf.

Mit der Kritik des Papstes an einem immer schärferen Laizismus befasst sich ausführlich "El Mundo".


Einzig, aber das war wohl auch nicht anders zu erwarten, äußert sich die kirchenkritische Zeitung "Publico" komplett anders. Dort geht es hauptsächlich um die Gewalt bei der Auflösung von papstkritischen Protestaktionen am Rande der Willkommensfeier für Benedikt XVI.


Also insgesamt ein ganz ausgewogenes bis positives Bild. Manche Zeitungen müssen aber eben auch ihre Rolle erfüllen.

In Gedanken

.. bin ich heute in Madrid. Das waren doch beeindruckende Bilder, die aufsteigenden Tauben, der Gang durch die Porta Alcala (hier noch mal die Ankündigung), die Schlüsselübergabe, die jubelnden Massen auf dem Weg zum Cibeles-Platz.

 

Toll fand ich auch die Begrüßungszeremonie mit den internationalen Geschenken für den Papst. Und der bedankte sich mit dieser Begrüßungsansprache. Beeindruckend, aber das hatte ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet vom Heiligen Vater. Auch wenn es nicht bei jedem Journalisten angekommen ist, die Jugendlichen waren durchaus angetan und begeistert von den Worten:
"Heute ist Madrid auch die Hauptstadt der Jugendlichen aus aller Welt, und die Augen der ganzen Kirche sind auf sie gerichtet. Der Herr hat uns versammelt, um in diesen Tagen die schöne Erfahrung des Weltjugendtags zu machen. Durch eure Anwesenheit und die Teilnahme an den Feiern wird der Name Christi in jedem Winkel dieser berühmten Stadt ertönen. Beten wir, daß seine Botschaft der Hoffnung und der Liebe auch in den Herzen jener widerhalle, die nicht glauben oder die sich von der Kirche entfernt haben. 
Vielen Dank für den glänzenden Empfang, den ihr mir beim Einzug in die Stadt bereitet habt; er ist ein Zeichen eurer Liebe und eurer Nähe zum Nachfolger des heiligen Petrus.
Ich freue mich, daß ihr so zahlreich gekommen seid. Gemeinsam wollen wir in diesen Tagen unseren Glauben an Jesus Christus bekennen, vertiefen und weitergeben. Immer wieder erfahren wir: Er ist es, der unserem Leben wirklich Sinn gibt. Öffnen wir Christus unser Herz. Er schenke uns allen eine frohe und gesegnete Zeit hier in Madrid" 


 Quelle: bild.de

Donnerstag, 18. August 2011

Willkommen, Heiliger Vater

Der Papst ist beim Weltjugendtag angekommen und hält jetzt gleich bei der Willkommensfeier seine erste große Ansprache vor den Jugendlichen auf dem zentralen Cibeles-Platz in Madrid.


Ja, rappelts?

Hab mir gerade noch mal die Weltjugendtagsmeldungen des Tages durchgelesen. Und da fass ich mir doch tatsächlich an den Kopf. Besonders über die BDKJ-Reaktionen. Bundespräses Simon Rapp. Er selbst habe den Gottesdienst vorzeitig verlassen, als der dritte Krankenwagen durch die Menge fuhr. Ja, rappelts? 

So ein dummer Ausspruch, schlimmer noch: so eine dumme Einstellung. Bei jeder Großveranstaltung fahren Krankenwagen, das war auf dem Marienfeld nicht anders. Das bleibt bei 1 Million Leute nicht aus und da ist es egal ob das Rosenmontagszug, Gottesdienst oder Fußballspiel ist. Soll das heißen, wenn man drei Krankenwagen hört, dann kann man einfach gehen, von der Arbeit auch? 

So ein Mist, Herr Rapp. Wenn das ein Grund ist, die Messe nicht mehr weiter mit zu feiern, dann danke für das gute Vorbild.

Mittwoch, 17. August 2011

Patrone des Weltjugendtages

Jeder Weltjugendtag hat seine eigenen Patrone, in der Regel sind es zehn. Die werden vom Organisationskomitee gemeinsam mit dem Päpstlichen Rat für die Laien (sozusagen als vatikansicher Veranstalter) im Vorhinein festgelegt. Die Liste ist immer auch unter dem Aspekt interessant, weil man so ein bisschen auch die Ausrichtung des Weltjugendtages deutlich wird.

Ein Blick auf die Liste der Patrone des WJT 2008 in Sydney:
Hl. Maria (wird in Australien besonders als "Unsere Frau unter dem Kreuz des Südens" verehrt) 
Hl. Theresia von Lisieux
Hl. Peter Chanel
Hl. Faustyna
Selige Maria Goretti
Seliger Pier Giorgio Frassati
Seliger Pietro To Rot
Selige Mary McKillop
Selige Mutter Teresa
Diener Gottes Johannes Paul II.


Etliche der Patrone haben einen direkten Bezug zum Ausrichtungsland. Wenn man nun die Liste der Patrone 2011 sieht, so wird deutlich, dass der Spanienbezug noch viel deutlicher ist. Es sind beinahe ausschließlich Spanier:
Hl. Johannes vom Kreuz
Hl. Ignatius von Loyola
Hl: Franz Xaver
Hl. Isidor von Madrid
Hl. Maria Toribia
Hl. Rafael Arnaiz
Hl. Johannes von Avila
Hl. Teresa von Avila
Hl. Rosa von Lima
Seliger Papst Johannes Paul II.

Die Frage dabei ist nur, 1. wie viele der Teilnehmer die Patrone kennen, und 2. wer etwas über sie weiß und mit dem Weltjugendtag und den Tagen in Madrid verbindet.

Dienstag, 16. August 2011

Dicker Pitter auf der Orgel

Und hier ist das zweite kleine Jubiläum des heutigen Tages, der 50. Post und der dreht sich um die heutige Orgelfeierstunde im Kölner Dom. Das 9. Konzert der diesjährigen 51. Ausgabe der Feierstunden widmete sich der isländischen Orgelmusik und wusste zu gefallen und beeindrucken.

An der Orgel saß Hördur Askelsson, seit 1982 Organist der größten Kirche Islands, der Hallgrimskirkja in Reykjavik. Ein paar imposante Eindrücke der Kirche.
In der Kirche klingt übrigens seit 1992 eine große Orgel aus Deutschland (Klais IV/72).


Jetzt aber mal zum Programm des Konzertes im wie immer sehr gut gefüllten Kölner Dom:
Eröffnet wurde das Konzert durch den ersten Satz aus der "Sinfonia Arctandriae" des Norwegers Kjell Mörk Karlsen, der dem Organisten des Abends gewidmet ist und für die Einweihung eben jener Orgel in Reykjavik komponiert wurde und isländische Motive aufgreift. Als vorletztes Stück des Konzertes gab es übrigens den vierten Satz, eine Passacaglia über ein mittelalterliches Marienlied. Insgesamt eine beeindruckende Komposition, die allerdings auch seine Längen hat, wie ich finde.

Als "Unterbrechung" des nordischen Programms stand an zweiter sowie an vierter Stelle jeweils ein "Bach". Zunächst die Choralbearbeitung über "Erbarm Dich mein, o Herre Gott" (BWV 721), später dann die Fantasie G-Dur (BWV 572). Besonders bei der Fantasie hat Askelsson viele der Hörer im Dom gewonnen.

Ein ganz besonderes Highlight war für mich das "Mariengebet" des isländischen Komponisten Pall Isolfsson, eigentlich ein Stück für Orgel und Frauenchor. Sehr einfühlsam hat Askelsson das registriert. Fast wie eine Meditation mit einem Tag Verspätung. Das war schön.

Die zweite isländische Komposition ist mir ebenfalls noch gut im Ohr geblieben. Die Toccata von Jon Nordal gab es als vollstimmigen "Rausschmeißer", die gleichsam sehr freie Passagen aufweist als auch streng polyphon geführte Teile hatte. Ebenso spektakulär der dynamische Wechsel zwischen Plenum und leichten Flötenklängen.

Absolutes Highlight war aber wohl die längste Komposition des Abends von einem ganz jungen isländischen Komponisten. Gunnar Andreas Kristinsson hat das Stück mit dem Titel "Glocken I-III" erst in diesem Jahr komponiert und eine direkte Beziehung zum Kölner Dom geschaffen. Die drei Teile widmen sich den Geläuten dreier Kirchen, in denen Hördur Askelsson in diesem August konzertiert. Der erste Satz nimmt die Glocken seiner Heimatkirche, der Hallgrimskirkja auf, der zweite widmete sich dem Geläut der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, dem "Michel" und schließlich als großes Finale (in Aufbau, Dynamik und Klangfarben sehr überzeugend) über die Glocken des Kölner Domes. Inspiration dafür war der "dicke Pitter", den man mit etwas Fantasie durchaus hören konnte. Und so schaffte es ein Isländer die Petersglocke zum Klingen zu bringen, die ja ansonsten seit über einem halben Jahr stumm ist.

Rundum gelungener Abend mit vieler, mir bis dato gänzlich unbekannter Musik.

Eine besondere Zeder

Wie auf www.heilig-rock-wallfahrt.de zu lesen ist wird für die anstehende Wallfahrt 2012 (zum 500jährigen Bestehen) der Heilige Rock, die Tunika Christi, in einen neuen Schrein gebettet. Den Wettbewerb für den Schrein hat ein Eifeler Künstler gewonnen. Ein ovaler Schrein aus Glas und einem besonderen Zedernholz (ein Baum aus dem Kreuzgang des Trierer Doms) soll es werden.

1996 war ich selbst in Trier, leider kurz nach der Wallfahrtszeit, zu der ja immer mehrere Hunderttausende Menschen pilgern. Vielleicht schaffe ich es ja 2011 innerhalb der vier Wochen.

Hier schon mal das Bild vom Modell des neuen Schreins (Quelle: www.heilig-rock-wallfahrt.de):



Erstes kleines Jubiläum

Ganz unbeschieden feiere ich das erste kleine Blog-Jubiläum. Der 500te Besucher (nein, leider nur Klick) auf diesem Blog. Freu mich über jeden, der hier vorbeischaut. So genug der Selbstinszenierung. Jetzt wieder ernstere Themen. :)

Neuer Straftatbestand

Der "gefährliche Eingriff in den Bahnverkehr" ist ja schon bekannt. Jetzt gibt es wohl auch sowas wie den "gefährlichen Eingriff in den FANverkehr". Unglaublich, was sich da in Hoffenheim am Wochenende abgespielt hat und das schreibe ich jetzt nicht als bekennender BVB-Fan.

Wie kann es sein, dass jemand einen überdimensionierten Lautsprecher dazu nutzt, die Gästefans mit Tönen im Hochfrequenzbereich förmlich gezielt zu "beschießen"? Klar sind die Fan-Gesänge nicht immer jugendfrei oder frei von Beleidigungen insbesondere in Hoffenheim gegen Mäzän Hopp, aber das darf doch nicht zu solchen Methoden führen, noch dazu, wenn Sie von einem Mitarbeiter der TSG ausgeführt wurden, und wohl nicht auch erst zum ersten Mal.

Das ist Körperverletztung. Punkt um! Zurecht, dass die Polizei nun etliche Anzeigen von BVB-Fans zu bearbeiten hat. So etwas gehört genauso wenig in Bundesliga-Stadien wie Gewaltexzesse von Hooligans.

Es geht los, es geht los

20.00 Uhr Madrid, Cibeles-Platz. Der WJT 2011 wird von Kardinal Ruoco Varela eröffnet. Eine feierliche Eröffnungsmesse mit Hunderttausenden Jugendlichen. Und das alles unter dem auf den ersten Blick etwas sperrigen Motto aus dem Kolosserbrief: "Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben".


Übrigens heute, auf den Tag genau vor sechs Jahren, hat Kardinal Meisner in Köln den WJT 2005 eröffnet. Ich war selbst im Stadion dabei und erinnere mich noch gerne daran, dass die Jugendlichen den damaligen Bundespräsidenten Köhler kaum haben ausreden lassen bei seiner Rede und der Kardinal einschreiten musste. Schließlich war die Rede ja auch per Video bei den anderen Eröffnungsgottesdiensten in Bonn und Düsseldorf zu sehen.

Ich schwöre

Um 14.20 Uhr wird der neue Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Woelki im Berliner Rathaus den staatlichen Treueeid ablegen.

"Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtgemäßen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in der Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.“


Neid

Ich bin gerade ziemlich neidisch auf alle WJT-Pilger in Spanien. Ich wäre gerne dabei gewesen, nicht nur des Wetters wegen. Alleine die Bilder, die man von den Tagen der Begegnung sieht, noch bevor die eigentliche Feier begonnen hat...

Besonders beeindruckt haben mich die Bilder aus Barcelona, der Gottesdienst in dieser phänomenalen Basilika Sagrada Familia. Dieses architektonische und künstlerische Meisterwerk, dass Kardinal Meisner gerne mit dem Kölner Dom vergleicht - wie er im Interview mit domradio.de mehrfach - ist wirklich beeindruckend. In 15 Jahren soll die Basilika richtig fertig sein (wobei sie wohl genau wie der Kölner Dom nie so ganz fertig wird).


Bin schon gespannt, wie sich das Bild der Kirche von außen verändern wird. Bislang kennt man ja die berühmte mehrtürmige Fassade. Wenn da jetzt noch viele weitere Türme, darunter ein ganz hoher hinzukommen, wird sich das wohl noch deutlich verändern. Ich bin gespannt und weiß, dass ich unbedingt da mal hin muss.

Interessant finde ich übrigens auch, dass man immer noch nicht weiß, was für eine Orgel den riesigen Raum einmal beschallen soll. Man ist sich noch nicht einig. Bis dato steht hinter dem Altar in zwei Gehäusen eine provisorische "Chororgel" mit ca. 25 Registern. Das ist natürlich zu wenig und ich finde, sie passt überhaupt nicht in den Raum. Absolute Notlösung.


Juristisch erlaubt, moralisch verwerflich, politisch der Tod

Da hat die BILD mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Eine traurige Posse um den zurückgetretenen Christian von Boetticher, der als großes CDU-Talent galt. Klar, niemand wird im die "intensive Liebesbeziehung" vorwerfen. Nur als 39-jähriger mit einer 16-jährigen? Das ist tatsächlich wohl moralisch anstößig.

Heute übertreffen sich die Boulevardmedien natürlich gegenseitig mit Statements der "Freundin". Dort wird von Geschlechtsverkehr beim ersten Treffen im Hotel gesprochen. Spätestens hier gibt es natürlich enorme moralische Probleme, die einen Spitzenkandidaten für eine Landtagswahl politisch angreifbar und erpressbar machen. Der Rücktritt des Hoffnungsträgers ist daher nur nachvollziehbar. Das müssen schwere Stunden für ihn sein, zumal ich glaube, dass ein Comeback zu Guttenbergs wahrscheinlicher ist als ein Comeback von Boettichers.

Bezeichnend für die Medienberichterstattung (und auch das ist typisch für BILD) der Aussteiger aus dem Online-Artikel: "Gestern Nachmittag schrieb Marie auf ihrer Facebook-Seite: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Wenn das tatsächlich so stimmt...

Update: Denkwürdig auch der Satz, den "Briefe-Schreiber" Franz-Josef Wagner an den "lieben CDU-Politiker von Boetticher" zum Ende seines tägllichen BILD-Seite-2-Briefes richtet: "Sie, lieber von Boetticher, Sie sind weder christlich noch sozial. Sie sind ein Lustmolch."

Himmelfahrts-Gesänge

Jetzt, wo sich das Hochfest dem Ende neigt (eigentlich sind wir ja schon drüber) will ich noch zwei musikalische Impressionen posten.

Fehlen darf natürlich nicht das "Segne Du Maria". Da wurde ich heute von den Damen drei Strophen lang  "angebrüllt". Übrigens wurde aus dem schon erwähnten Gottesdienst, den ich noch mit Halleluja etc. ergänzt habe, ein sechzigminütiges Hochamt. Hatte ich vorher nicht erwartet. Rundum eine schöne Liturgie. Ein paar musikalische und liturgische Makel vergesse ich heute mal im hochfestlich gestimmtem Großmut. :)

Also hier, Musik Nr. 1: "Segne Du Maria" auf der neuen Regensburger Domorgel


Und das Lied vom Tage, GL 587 "Maria aufgenommen ist"


Sonntag, 14. August 2011

Einläuten des Hochfestes

Dann will ich hier schon mal den morgigen Festtag einläuten und das tut eine Kirche für uns, die morgen gewiss nicht läutet - der Hildesheimer Dom St. Maria Himmelfahrt, dessen Patronatsfest erst 2014 wieder gefeiert werden kann wegen der umfassenden Domsanierung. Dabei werden übrigens aus den hier zu hörenden sechs Glocken zwölf. Sechs neue Glocken sollen das Geläut noch ergänzen. Hier aber erstmal das aktuelle, wenn auch eigentlich zur Zeit stumme Plenum.


Ein wahres Vorbild

Heute ist der Gedenktag des Hl. Maximilian Kolbe. In der Liturgie fällt der Gedenktag zwar dem Sonntag zum  Opfer, dennoch ist der Heilige doch einen Post wert. War er doch ein wahres Vorbild für unerschütterlichen, unverwüstlichen Glauben. Ich war schon zu Schulzeiten beeindruckt von dem Mut, den Pater Kolbe bewiesen hat. Wer kann von sich schon sagen, dass er den gleichen Weg gegangen wäre. Ein noch junger, aber großer Heiliger.


Hl. Maximilian Kolbe - bitte für uns

Samstag, 13. August 2011

Hochfestlicher Liedplan

Fortsetzung meiner Reihe "Liturgie hautnah", in der es um Erlebnisse in und rund um von Liturgien gehen soll.
Am Montag habe ich hier in der Heimat die Ehre, die Festmesse zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel zu orgeln. Diese Messe wird traditionell hier als Frauenmesse (also kfd-Messe) gefeiert und auch von der kfd vorbereitet. Ich habe schon das Programm vorliegen und bin außerordentlich unbegeistert (bewusst gewählte doppelte Verneinung).

Neben den üblichen Einführungstexten (in den Gottesdienst, zu den Lesungen etc.) gibt es folgendes Programm:
Eingangslied: GL 585 (Lasst uns erfreuen herzlich sehr)
Gloria: GL 464 (Gott in der Höh)
n.d. 1. Lesung: GL 576, 1+2 (Freu Dich, Du Himmelskönigin)
n.d. 2. Lesung: GL 576, 3+4 (to be continued...)
Credo: haben die Damen vergessen aufzuschreiben
Gabenbereitung: GL 889 (Anhang Münster, Wenn das Brot)
Sanctus: GL 862 (Heilig von Schubert)
Agnus Dei: GL 482 (Christe, du Lamm Gottes)
Danklied: GL 888 (Unser Leben sei ein Fest) <- mein persönliches Highlight
Schlusslied: Segne Du, Maria

Da kann ich nur den Kopf schütteln. Das es keinen Antwortpsalm geben würde und kein Halleluja, damit hatte ich ja schon gerechnet, ist in der Gemeinde ja auch nicht üblich. Dass das Credo vergessen wurde, wundert mich auch nicht. Mich wundert noch nicht einmal, dass das Lied zum Feiertag (GL 587, "Maria aufgenommen ist") nicht vorkommt, denn das kennt die Gemeinde ja nicht.
Aber was mich stört ist:
1. Unser Leben sei ein Fest. Ja, bin ich denn im Kindergarten? Da haben wir das immer gesungen. Ich hatte mir überlegt, eigentlich: GL 688, 689 zu machen, sprich als Dankgesang "Danket dem Herrn" mit dem Text des Magnificats, quasi als Meditation über das Evangelium.
2. Hätte ich auch lieber so etwas wie GL 588 gespielt, wo es dort doch heißt: "... die überm Paradiese als Morgenröte steht" oder das GL 960 aus dem Münsteraner Anhang "Wunderschön prächtige", wo die zweite Strophe mit "Sonnenumglänzete, Sternenbekränzete" beginnt.
3. Da ja Zwischengesänge nach der Lesung hier üblich sind, hätte es doch wenigstens GL 261 sein können, die Magnificat-Paraphrase.

Schade eigentlich. Das Programm ist so lieblos und zeigt eigentlich, dass die Damen sich nicht um die Lieder so richtig gekümmert haben. Aber wehe, ich spiele nicht drei Strophen "Segne Du, Maria", sondern nur zwei, dann gibts aber Ärger.

Und noch ein Zitat

Mein Zitat des Tages heute, 50 Jahre nach dem traurigen Tag deutscher Geschichte, als sich ein Land abkapselte und Millionen Bürger einsperrte:

"Die Erinnerung an das Unrecht der Mauer mahnt uns, in der Welt diejenigen auch heute nicht allein zu lassen, die für Freiheit, Demokratie und Bürgerrecht kämpfen. Und sie verlangt von uns, dafür zu sorgen, dass sich Geschichte nicht wiederholt"

(Bundespräsident Christian Wulff)

Dialogprozess to be continued

"Dialog lebt von den Frauen und Männern, den Jungen und Alten, den Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen, die aus ihrem ganz spezifischen Lebens- und Arbeitsumfeld heraus nach dem Weg der Kirche in die Zukunft fragen und so den eigenen Blick und den der anderen weiten." 
(Erzbischof Robert Zollitsch)

Donnerstag, 11. August 2011

Wie schreibe ich eigentlich wo?

Sehe gerade das heute-journal im ZDF und komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Was soll denn sowas schon wieder? Manchmal verwünsche ich ja den deutschen Föderalismus.

In Hamburg gibt es jetzt wieder eine "neue" Schrift, die Grundschrift, das ist irgendwie sowas wie Druckschrift mit einigen Verbindungen. Was soll das? Angeblich, damit lernschwache Kinder schneller schreiben lernen können. So ein Käse. Das geht langsamer, niemand lernt mehr eine richtige Handschrift.

Fehlt nur noch, dass die Bundesländer auch die Rechtschreiberegeln selbst bestimmen dürfen. Dann weiß niemand mehr, wie was wo in Deutschland geht.


Ein Auftrag zum Beten


Den haben die Klarissen am Paulusdom zu Münster. Und heute am Gedenktag der Hl. Klara von Assisi will ich mich mal den Schwestern vom Dom widmen, die mich in meiner Studienzeit an der WWU in Münster auch ein bisschen mitbegleitet haben.

Ich musste gestern schon an die Schwestern denken, als ich die Meldung las, dass eine US-Studie ergeben hat, dass man durch Beten genauso gut entspannen kann wie durch Joggen.

Seit 1973 haben die Schwestern, die direkt hinter dem Hochchor des Domes leben, den Auftrag am und im Dom das geistliche Leben mitzugestalten und zu beten. Wörtlich schrieb Bischof Tenhumberg: "Deshalb habe ich an der Domkirche zu Münster einen kontemplativen Konvent franziskanischer Spiritualität angesiedelt mit dem geistlichen Auftrag, für ein neues Pfingsten der Kirche zu beten wie die Jünger im Coenaculum (Apg 1,12-14). Durch ihre zeichenhafte Präsenz im Dom und ihr franziskanisch-kontemplatives Leben nach der Regel der hl. Klara in Armut, Gebet und Buße sollen die Schwestern den Gläubigen im Bistum Münster ein dauernder Anruf sein, sich wieder auf die Mitte des christlichen Glaubens und die geistlichen Fundamente eines Lebens in der Nachfolge Christi zu besinnen."

Ihrem Auftrag kommen die Schwestern seitdem treu nach. Seit kurzem gibt es auch eine eigene Homepage. Dort stellen die Schwestern ihre "Lebensbereiche" und "Lebenselemente" (Gemeinsacht, Armut, Gebet, Arbeit und Klausur).
Regelmäßig gestalten die Schwestern die Gottesdienste im Dom mit insbesondere durch Scholagesang. Ganz besonders präsent sind sie vielen Münsteranern, aber auch Gästen durch die tägliche Vesper um 17.15 im Westchor des Domes, die ich zu Studienzeiten auch regelmäßig mitgefeiert habe. Insbesondere an den Tagen, an denen ein Domkapitular als Offiziant der Vesper vorstand und der Domorganist an der Orgel saß, bot der Gottesdienst einen hervorragenden Tagesimpuls und die Möglichkeit zur Besinnung im stressigen Uni-Alltag. Sehr schön fand ich immer, dass der Jahreszeit, aber auch dem jeweiligen Gedenk- oder Festtag angemessen, die Liturgie gestaltet war. Dafür mal an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.
Übrigens: die Schwestern leben und essen ausschließlich von gespendeten Lebensmitteln. Auf einer Unterseite mit dem Titel "Klosterküche" werden regelmäßig die Gerichte mit Rezept und Bild vorgestellt (ich weiß allerdings nicht, wie aktuell das ist, obwohl "gestern", "heute", "letzte Woche" darüber steht). Selbst schreiben die Schwestern: "Not macht erfinderisch, sagt der Volksmund! Und wir Klarissen in Münster zaubern gerne etwas aus dem, was der Tisch des Herrn für uns bereitet. Es ist eine tägliche Überraschung was die gebrachten Spenden für Kreativität auslösen."


Und heute am Gedenktag der Hl. Klara feiern die Klarissen (ich glaube, es müssten noch 7-8 sein) ihr Patronatsfest mit der Vesper um 17.15 Uhr!

Mittwoch, 10. August 2011

Endlich mal ein guter Trojaner

Normalerweise können einen Trojaner und Viren ja zum Wahnsinn treiben, also ich meine am Computer. Dieser Trojaner aber hatte doch eine gute Idee. Viele Medien berichten heute über eine Aktion beim NPD-Festival "Rock für Deutschland". Am Eingang wurden dort Gratis-Shirts mit dem Aufdruck "Hardcore Rebellen", dazu Totenkopf etc. verteilt. Soweit, so schlecht.

Aber: die Shirts wurden über Mittelsleute von der Ausstiegsorganisation Exit eingeschleust. Und, das ist der trojanische Clou: beim Waschen verliert das Shirt seinen rechtsextremen Aufdruck und zum Vorschein kommt: "Was dein T-Shirt kann, kannst du auch - Wir helfen dir, dich vom Rechtsextremismus zu lösen".

Wie ich finde eine gute und mutige Aktion. Bitte mehr von diesen Trojanern.

Gute Nachrichten aus Madrid

Ich hatte hier an dieser Stelle schon über den geplanten Streik in Madrid berichtet. Jetzt die erste kleine Entwarnung. Ein Streik des Bodenpersonals an spanischen Flughäfen ist wohl abgewendet. Die beteiligten Gewerkschaften haben in spanischen Medien erklärt, auf den Streik von 60.000 Beschäftigten zwischen 18. und 26. August verzichten zu wollen.

Entwarnung bisher noch nicht für die U-Bahn. Das wäre das noch größere Desaster. Wenn am 18. (der Papst kommt) sowie am 20. und 21. (Schlusswochenende mit Vigil, Übernachtung und Abschlussmesse) die U-Bahnen streiken würden, gäbe das wohl ein kaum übersehbares Chaos. Aber wenn man den spanischen Medienberichten trauen kann, deutete sich da auch eine Einigung zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber an. Ich drücke die Daumen.

Blogs zum Weltjugendtag

Jetzt sinds nur noch wenige Tage bis zum Start des WJT in Madrid. Ich werde versuchen mich dem Geschehen in Madrid von Deutschland aus zu widmen und auch hier öftermal was veröffentlichen.

Es gibt aber ja auch eine Menge von Blogs direkt zum und vom WJT. Zwei davon heute mal im Preview.

1. Der kommisarische Jugendbischof, Weihbischof Haßlberger bloggt täglich über seine Eindrücke in Madrid. Mal by the way: nicht schlecht, wie viele Diözesanbischöfe mit nach Spanien fahren:
Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg), Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller (Regensburg), Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Bischof Dr. Felix Genn (Münster), Bischof Dr. Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Kardinal Joachim Meisner (Köln), Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg) und Bischof Dr. Konrad Zdarsa (Augsburg).

2. Und dann gibts noch den domradio.de-Blog mit Videos, Interviews, Predigten. Auch da bin ich gespannt drauf.

Auf viele tolle Geschichten von den Tagen in Madrid. Schaue etwas neidisch rüber, wäre gerne dabei gewesen. Hier nochmal eine Erinnerung an die denkwürdigen Tage in Köln vor sechs Jahren:

Nach 18 Jahren

... soll heute wieder ein Sieg gegen Rekordweltmeister Brasilien gelingen. Und mit dabei ein Riesentalent auf deutscher Seite. Mario Götze, liebevoll auch Götzinho genannt. Bin gespannt auf das Spiel, vom dem im Vorab zu hören war, Deutschland spiele mittlerweile ebenso brasilianisch wie das Original. Mein Tipp: 2:1 für Deutschland!
Update: Nicht ganz 2:1. 3:2!!! Sehr gut!

Montag, 8. August 2011

Orgelnde Deutsche Bahn

Ich dachte ich sehe nicht richtig, als ich die neuste Ausgabe von "mobil" aufgeschlagen habe. Das ist das Magazin, dass in vielen InterCitys und Regionalexpressen zur Lektüre ausliegt. Eine mehrseitige Reportage über "die Königin der Instrumente" mit Stimmen von Orgelbaumeister Klais und dem Kölner Domorganisten Bönig.

Mein Interesse war schnell geweckt, ich hatte zwar nur acht Minuten Zeit in der Bahn, aber das wollte ich doch schaffen, wenngleich ich nach Lesen des Kurzteasers eigentlich schon wieder aufhören wollte. Dort stand: "Was hat die kleine bayerische Dorfkirche mit dem gigantischen Konzertsaal in Beijing gemeinsam? Die Orgel." Wow, knallhart recherchiert, liebe Deutsche Bahn.

Der Artikel selbst beginnt mit: "Es dröhnt und wabert, es grollt, brüllt, pfeift und piept. Dazu dieses Gefühl, als würde durchs Ohr direkt auf den Bauch gezielt, der ganze Körper von tausend Klängen gleichzeitig erfasst, eingehüllt und durchgerüttelt - in dieser Intensität schafft das nur ein Instrument: die Orgel."

Nach einigen missglückten Vergleichen zwischen Dorforganisten und Orchesterdirigenten geht es um die "erstaunliche Zahl von Fans" des "sperrigen, uralten, des Dinosauriers von einem Instrument." Das Breittreten von Klischees gehört natürlich auch noch dazu. Die Orgel, die "reserviert ist für die besonderen Momente, die uns festlich und feierlich stimmen, wie Taufen, Hochzeiten oder Beisetzungen."

Und dann kommt schon Prof. Winfried Bönig ins Spiel, seines Zeichens Kölner Domorganist mit einem, wie ich finde, bemerkenswerten Zitat: "Der Gottesdienst, speziell der katholische, ist ein geistliches Schauspiel. Dazu gehört natürlich, gerade an Feiertagen, eine festliche Inszenierung, möglichst großer Pomp. Als Organist ist man ein Teil dieser Dramaturgie - und ich finde es auch schön, etwas dazu beizutragen." Ein Organist als Dramaturge eines Schauspiels. Alle Achtung...

Es folgt ein Reportageteil über ein vermutlich fiktives Mittagsgebet im Kölner Dom, bei dem angeblich ein Chor singt und sich die Sonne in "den zehntausend flirrend bunten Pixel des Gerhard-Richter-Fensters"  glüht. Danach wird noch eine Studentin der Kirchenmusik, die großer Bach-Fan ist vorgestellt, ehe es schließlich um die Orgelbaufirma Klais geht.

Als guter Schluss heißt es schließlich: "Apropos: Sowohl Philipp Klais als auch Winfried Bönig sind überzeugt, dass Orgeln in jedem Land eine eigene Sprache sprechen. Klingt aufregend, aber kann das sein?" Mit ein paar Beispielen wird dann über diese Frage beratschlagt, ehe dem Domorganist das Finale gebührt: "Ich hab in Zaragoza auf einer Klais-Orgel gespielt - die klingt spanisch. Die haben tatsächlich versucht, diesen Charakter miteinzubauen. Und es ist ihnen gelungen."

Was bleibt mir hängen von dem Artikel? Durchaus lesenswert gegenüber der Menge Nonsens, die sonst in "mobil" zu finden ist. Zunächst etwas müde und klischeelastig, dann ganz locker zu lesen, natürlich auf einem der breiten Masse zugänglichen Niveau und am Ende dann doch ein bisschen promotionmäßig für die Firma Klais.


Genug über Orgel gelesen und geschrieben. Hören muss man sie. Was liegt da näher als Prof. Bönig. Hier mit dem imposanten, aber leider doch zu oft gehörten Gigout.