Donnerstag, 29. September 2011

Abschlusscollage

Noch einmal die schönsten Bilder vom Deutschlandbesuch des Papstes, ab sofort auch ---> rechts zu finden.

Die heiligen Erzengel

Aus dem heutigen Tagesgebet am Fest der Hl. Erzengel Michael, Gabriel und Raphael:
Gott, du ordnest alles mit Macht und Weisheit;
Engeln und Menschen teilst du ihre Dienste zu.
Gib, dass die Macht des Bösen nicht überhand nimmt,
sondern sende deine heiligen Engel,
die im Himmel vor dir stehen, in diese Welt,
damit sie uns vor allem Unheil schützen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Im Eröffnungsvers wird heute der 20. Vers aus Psalm 103 (102) gebetet: 
Lobt den Herrn, ihr, seine Engel, ihr starken Helden,
die seine Befehle vollstrecken, seinen Worten gehorsam.

Hier eine Vertonung des Psalms von Johann Schelle:


Mittwoch, 28. September 2011

Zum 70. Geburtstag

von Edmund Stoiber noch einmal die unvergessene Rede zum Transrapidbau Richtung Münchener Flughafen. Ich sage nur: "In zehn Minuten...".


Merkwürdige Zusatzaktionen in Freiburg

Kath.net berichtet heute von Geschehnissen rund um die Abschlussmesse in Freiburg. Nicht nur bei der Jugendvigil am Samstag gab es also fragwürdige Aktionen im Vorprogramm. Bei der Vigil - viele haben ja schon drüber berichtet - wurde ja eine Liveumfrage gemacht unter den Jugendlichen, wie sie zu vielen kirchlichen Themen stehen.

Und nun wird über eine Umfrage des Herder-Blatts "Christ in der Gegenwart" berichtet, die die Pilger zum Papstamt in der heutigen Zeit befragt hat. Kath.net dokumentiert die Fragen daraus:
1. Der Papst ist für mich ...
- eine bedeutende moralische Gestalt
- eine Stimme des Gewissens für Politik und Gesellschaft
- eine Person mit nicht zeitgemäßen Vorstellungen
- ein notwendiger unbequemer Mahner
- ein spiritueller Mann Gottes ohnegleichen

2. Das Papstamt ...

- sollte weiter so ausgeübt werden wie bisher

- muß reformiert werden
- sollte sich stärker an der Tradition orientieren

3. Ein Papst des 21. Jahrhunderts sollte ...

- ein neues Konzil einberufen
- Martin Luther rehabilitieren
- den Anspruch auf Unfehlbarkeit aufgeben
- sich mehr als Sprecher aller Christen äußern

Ich frage mich wirklich, was das soll, kann nur den Kopf schütteln, wie die öffentliche Plattform und dann noch bei einer zum Gottesdienst versammelten Menge für eine Zeitungsumfrage genutzt wird. Oder bin ich der Einzige, der das komisch findet?

Dienstag, 27. September 2011

31

Meine persönliche Zahl des Tages!

Montag, 26. September 2011

Viva Benedetto!

Bin gerade im Focus über einen Essay von Michael Klonovsky gestolpert. Im Teaser hieß es: "Der Atheismus wird immer geistloser, und die Papstkritik ist peinlich. Hier bekennt sich ein gottloser Nichtchrist zum Katholizismus." Sehr pointiert das Ganze. Hier ein Best-of.

"Papstgegner waren Männer wie Kaiser Friedrich Barbarossa, Heinrich VIII., Luther, Calvin, Voltaire, Robespierre, Napoleon, Bismarck, Nietzsche oder Stalin; eine Institution, die dergleichen überstanden hat, muss sich vor Claudia Roth nur in Maßen fürchten. Zumal die Einlassungen von Nichtkatholiken über die Moralauffassungen des Papstes ungefähr so bedeutend sind, als wenn sich der Papst über die Trainingsmethoden des AC Mailand äußerte."

"Der Papst, schallt es, ist ein Reaktionär. Aber das ist doch wunderbar! Das ist mindestens originell! Wie viele Reaktionäre kennt der Durchschnittsdeutsche denn so? Davon ausgehend, dass Alice Schwarzer, Iris Berben, Wolfgang Thierse und Johannes B. Kerner keine sind, könnte ein Reaktionär eine interessante Person sein. Unsere Modernskis sind doch angeblich so erpicht auf Buntheit und Vielfalt."

"Noch mehr zu preisen sind die ästhetischen Leistungen der Religion im Allgemeinen und der katholischen Kirche im Speziellen. Der vulgären, infantilen, zügellosen, brutalen Masse Mensch haben vor allem ihre Riten, Gebote und Feste eine erträglichere, mitunter sogar ansprechende Form aufgezwungen."

Macht meine Freude vollkommen

Tag vier des Papstbesuchs und nach dem politischen und ökumenischen Teil, wendet er sich der deutschen Kirche und den innerkirchlichen Problemen zu. Und das Tolle, er nimmt kein Blatt vor den Mund, wird sehr deutlich, die ausländischen Medien vermuten, so deutlich wäre er nirgendwo anders geworden.

Aber noch einmal der Reihe nach.
Abschlussgottesdienst auf dem City-Airport-Gelände:
Der Papst vergleicht in seiner Predigt die Phärisäer aus dem Evangelium mit den "kirchlichen Routiniers". Brilliant, wie ich finde und er hat so Recht. Wieviel Routine und Geistlosikeit bei vielen kirchlichen Mitarbeitern herrscht, das wissen viele nur zu gut aus eigenen leidvollen Erfahrungen. Der Papst sagt natürlich direkt dabei, er würde ganz und gar nicht alle Mitarbeiter meinen und lobt direkt die Arbeit der Caritas und betont, wie viel Arbeit in vielen karitativen und sonstigen ehrenamtlichen Einrichtungen getan wird. Rhetorisch brilliant. Und schließlich ruft er zu Demut und Entschlossenheit auf, nimmt ein Pauluswort in den Mund und sagt den Gläubigen direkt: "Liebe Freunde. Mit Paulus wage ich euch zuzurufen: Macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr fest in Christus geeint seid!" 

Und schließlich die Konzerthausrede (Bildquelle: dpa):
Noch einmal rhetorisch brilliant, hervorragend aufgebaut und klar in den Worten. Benedikt XVI. hat sich für Sonntag noch ein paar Highlights aufgespart. Ganz großartig der große Bogen, den er aufmacht, ausgehend von einer kleinen Episode mit Mutter Teresa. Die deutlichen Worte, die er auch im Konzerthaus findet, hat die deutsche Kirche dringend nötig. Großer Respekt, heiliger Vater!

Hoffen wir, dass er noch einmal wiederkommt, egal wie das geht. Bundespräsident Wulff will ihm ja helfen.

Sonntag, 25. September 2011

Glühende Heilige

Mit erneuter Verspätung die dritte Tageszusammenfassung.

Morgens in Erfurt: Messe auf dem Domberg:
Tolle und eindrucksvolle Bilder, eine würdig gefeierte Messe, die die Schönheit der katholischen Liturgie eindrucksvoll deutllich machte. Benedikt machte einen erholten Eindruck und fand in der Predigt - wie gewohnt - deutliche Worte. Mit seinen Äußerungen zum Widerstand gegen das DDR-Regime wird er viele Gläubige begeistert haben.

Und dann ging nach Freiburg. Besuch im Münster.
Die TV-Bilder von seiner Fahrt mit dem Papamobil durch Freiburg waren so richtige Papstbilder. Bei "Papstwetter" die jubelnden Massen zu sehen und darin diesen "kleinen, alten, weißen Mann", wie er bescheiden winkt, fantastisch. Und erneut beweist er seinen feinsinnigen Humor, als er nach dem Besuch und dem Angelusgebet im Münster, sich in zwei Goldene Bücher einträgt und dabei ein kurzes Grußwort spricht und sagt: "Ich bin glücklich, dass ich nach den schönen Begegnungen in Berlin und in Erfurt nun bei Euch in Freiburg sein darf, von der Sonne beleuchtet und erwärmt."

Nach einer kurzen Mittagspause, gab es dann ein straffes Audienzprogramm. Erst Altkanzler Kohl, dann die Orthodoxen und Priesterseminaristen und schließlich das ZDK. Und da findet der Papst noch einmal sehr deutliche Worte gegenüber den Verbänden. Das ist sehr bemerkenswert, wie ich finde. Er mahnt den schlechten Zustand von Kirche und Gesellschaft an, kritisiert, dass bei aller guten Organisation der Geist fehle und plädiert für eine neue Evangelisierung.


Großer Höhepunkt mit Sicherheit die Vigil (Bildquelle: welt.de) mit 30.000 jubelnden Jugendlichen.Der Papst hält eine sehr lebensnahe Predigt, spricht die Jugendlichen direkt an, ruft sie auf "glühende Heilige" zu werden, sagt ihnen auch, dass es nicht darauf ankommt, wie oft man strauchelt, sondern wie oft man mit Christus wieder aufsteht. Das ist ein Ton, der die Jugend trifft. Hochachtung, Heiliger Vater. Das war eine starke Predigt (nicht, dass die anderen schlecht wären...)!

Und nun feiert er gerade die große Abschlussmesse vom City-Airport-Gelände in Freiburg. Das ist eine ganz tolle Liturgie, die dort hervorragend vorbereitet wurde. Mehr dazu später oder morgen.

Samstag, 24. September 2011

Großartige Zeichen am zweiten Tag

Tag zwei beim Deutschlandbesuch des Papstes. Hier kommt - wenn auch etwas spät - die Tageszusammenfassung, wieder in chronologischer Reihenfolge.

Von den Medien relativ unbemerkt, weil nicht im TV eingefangen, gab es morgens noch in Berlin die Begegnung mit Vertretern der Muslime. Ein tolles Zeichen, dass Benedikt in seinem Heimatland auch die Muslime trifft und die gegenseitige Achtung betont, wo es doch so oft zu Konflikten und Auseinandersetzungen gerade hier in Deutschland kommt.

Dann der Flug nach Erfurt, kurz die Besichtigung des Domes, damit der erste Besuch in Thüringen auch einen "katholischen" Anstrich bekommt.

Und dann der erste Höhepunkt des zweiten Tages, das Treffen im Erfurter Augustinerkloster mit Vertretern der Protestanten. Und da bleiben zwei Eindrücke haften. Der erste, der das Bewusstsein bestimmt ist der des zurückhaltenden, klug agierenden Papstes, der als Erster bei einem ökumenischen Gottesdienst bei den Protestanten zu Gast war, Luther als großen Theologen würdigte, beim Eröffnungskreuzzeichen im Bewusstsein der evangelischen Liturgie sich nicht mit bekreuzigte. Ein starkes Zeichen, ein toller Auftritt, ein Fortschritt für die Ökumene, den auch alle Verantwortlichen in Kirche und Gesellschaft betonten. Nicht schmälern soll dieses beeindruckende Zeichen ein zweiter Eindruck, eine etwas enttäuschende Predigt, die auch die Erwartungen an allzu fixe Fortschritte in der Ökumene dämpfte. Alles in allem überwiegt die Freude über diesen Tag.

Zweiter Höhepunkt, und mein persönliches Highlight, war dann die marianische Vesper in Etzelsbach. Fast 100.000 Gläubige, ein tolles Bild. Friedenstauben, jubelnde Massen und ein von tiefer Frömmigkeit geprägter Gottesdienst. Das sind Bilder, die auch den Papstbesuch bestimmen und bestimmen sollten. Man merkte spätestens ab der Predigt der Vesper dem Papst auch seine Müdigkeit an. Es ist schon ein gewaltiges Programm, das er absolvieren muss in diesen vier Tagen. (Bildquelle: ksta.de)


Der Tag endete schließlich mit einem weiteren vom TV nicht eingefangenen Termin, der auch im offiziellen Besuchsprogramm nicht aufgeführt war. Der Papst hat sich mit Missbrauchsopfern getroffen, ein weiteres großartiges Zeichen. Er sei tief erschüttert und bewegt gewesen. So ein Treffen mit Opfern, dass auch nicht im Vorhineim in die Öffentlichkeit gezogen wurde, ist doch ein viel besseres Zeichen als jeder Brief aus dem Vatikan.


Donnerstag, 22. September 2011

Sehr guter Auftakt des Papstbesuchs

Ich versuche mich mal mit einem kleinen Fazit - der Einfachheit chronologisch.

Ankunft am Flughafen in Tegel:
Die "üblichen Bilder", ein lächelnder Papst, der zwar erholt wirkt, seine typischen "wachen Augen" sind zu sehen, aber man sieht, wie das Amt an ihm zehrt und wie alt er geworden ist.

Empfang im Schloss Bellevue:
Tolle Inszenierung im Garten des Schlosses, militärische Ehren, über 1000 Bürger aus allen Bundesländern. Starker Beginn. Eine offene und freundliche Begrüßung des Bundespräsidenten, der auch ernste Themen nicht ausspart. Dann die erste von 17 Reden des Papstes. Sehr präzise, gewinnt die Hörer und Zuschauer schnell für sich. Ein sehr guter Auftakt!

Bundestagsrede:
Willkommen Professor Papst! Das war ja ein Paukenschlag, sehr freundlicher Empfang, eine klare Begrüßung durch Bundestagspräsident Lammert, der Hoffnungen auf Fortschritte in der Ökumene äußert. Dann die höchst intellektuelle, philosophische Rede des Papstes, die im ersten Teil sehr theoretisch war. Dann aber geht der Papst plötzlich auf Kuschelkurs mit den Grünen. So läßt man Gegner verstummen. Ein paar Lacher, er beweist seinen feinsinnigen Humor. Ja, Heiliger Vater, man kann auch mit 84 klar denken. Sie sind das beste Beispiel. Großer Respekt! Befremdlich übrigens die leeren Plätze im sonst überfüllten Bundestag zu sehen. Und wer kam eigentlich auf die Idee, die päpstliche Delegation mit Erzbischof Woelki, Nuntius Périsset und den anderen hinter die leeren Ränge der Linksfraktion zu setzen?

Gottesdienst im Olympiastadion:
Tolle Kulisse im Olympiastadion. Eine gute Entscheidung dorthin zu gehen anstatt vor dem Schloss Charlottenburg zu feiern. Und es war voll, tolle Berliner Gläubige. Der "Giro" über die Laufbahn mit den Kindersegnungen, dann eine emotionale Begrüßung durch Erzbischof Woelki. Meinen Ärger über den Ansager danach habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht. Aber die Liturgie wurde würdig gefeiert, musikalisch schön gestaltet. Die Predigt des Heiligen Vaters hätte für mich etwas spritziger sein können, inhaltlich aber eine klare 1, theologisch auf gewohnt höchstem Niveau. Klare Worte!

Insgesamt, ein sehr guter Auftakt des Papstbesuchs! Ich hoffe, die Tage bis Sonntag nehmen ähnliche Entwicklungen wie der Besuch in Großbritannien vor einem Jahr.

Noch einmal: Herzlich Willkommen, Heiliger Vater!

Übrigens, u.a. Tiberius hat schon drauf hingewiesen, empfehlenswert ist die Runduminformation bei domradio.de!

Was sollte dieser Ansager da?

Berlin, Olympiastadion, kurz vor 19 Uhr. Gerade hat Erzbischof Woelki mit einer begeisternden Begrüßungsrede den Heiligen Vater noch einmal begrüßt und Geschenke überreicht. Alle warten auf die liturgische Eröffnung und dann das? Ein junger Mann tritt an ein weißes Mikrofon und ich denke noch: "was kommt jetzt?" und was sagt der Knilch? Man möge doch Störungen vermeiden, Banner nicht hochhalten, nicht applaudieren.

Was bringt das? Die größte Störung war diese Unterbrechung der Liturgie. 70.000 Menschen freuen sich, feiern, jubeln und dann das. Ich verstehe es nicht.

Jetzt geht's lo-o-os, jetzt geht's lo-o-os

Soeben ist der Heilige Vater mit der Alitalia-Maschine gelandet und das ganze etwa zehn Minuten zu früh.

Herzlich Willkommen, Heiliger Vater!

Mittwoch, 21. September 2011

Einfach unsäglich

Habe heute Abend zufällig in das Programm von Einslive reingehört. Und was kommt just in der Sekunde, ein Talk zum Papstbesuch. Krönung des mit sachlichen Fehlern gespickten Gesprächs (u.a. "Papst ist Staatsoberhaupt der Katholiken") war die Abmoderation. Es ging darum, dass der Bundestag trotz des Fehlens von etwa 100 Abgeordneten voll sein wird, weil die Reihen mit Ehrengästen aufgefüllt werden. Die Moderatorin sagte: "Das ist dann so wie bei einem schlechten Konzert, wenn die übriggebliebenen Karten an Freunde verteilt werden."

Für öffentlich-rechtlichen Rundfunk einfach unterirdisch!

Endlich wieder ein deutscher Weltmeister

Lange Zeit mussten die deutschen Radsport-Fans warten. Heute war es in Kopenhagen endlich wieder soweit. Tony Martin hat eine WM-Goldmedaille geholt und sich zum besten Zeitfahrer der Welt gekürt. Im Ziel hatte er über eine Minute Vorsprung und seine Dominanz in dieser Disziplin unterstrichen. Schon das große Zeitfahren der diesjährigen Tour hatte er ja deutlich gewonnen.


Herzlichen Glückwunsch an Tony Martin, der im nächsten Jahr in einem starken neuen Quick-Step-Team hoffentlich endlich mal unter die Top20 der Tour kommen kann.

Zehn Irrtümer über den Heiligen Vater

In einem lesenswerten Focus-Artikel hat Alexander Kissler (Bild-Quelle: tz-online.de) zehn Irrtümer zur Person und dem Pontifikat Benedikt XVI. zusammengetragen und räumt mit diesen auf!

Es geht beispielsweise um die Vorwürfe er sei Fundamentalist, er unterdrücke Frauen oder er habe den Missbrauchsskandal vertuscht.

Chaos bei Maischberger

Gestern Abend Teil X der Vor-Papstbesuchs-Talkshows. Sandra Maischberger war an der Reihe, Eine illsutre Runde hatte sie da versammelt. Ich selbst habe die Sendung nicht gesehen, aber es gibt ja zahlreiche Kritiken im Netz. Dort kann man nachlesen, wie chaotisch und unsortiert die Sendung abgelaufen sein muss und was die Gäste von sich gegeben haben. Ich habe mal ein Best-of aus den Kritiken zusammengetragen:

Prälat Imkamp (über den geplanten Boykott der Papst-Rede im Bundestag): "Ich halte die ganze Diskussion und sogar das Fehlen der Linken für einen gigantischen Erfolg."

Andreas Englisch, Journalist und Papstbiograph (zum Ausschluss Wiederverheirateter von der Kommunion): "Es gibt sehr, sehr veile Bischöfe, die nach dem vierten Glas Bier sagen, das wird fallen"

Mathieu Carrière, Schauspieler: "Ich würde ihn fragen, warum er beim Segnen die Hände immer so hebt, als ob er eine Fliege fangen würde."Welt Online ergänzt: "Aber irgendwann hatte Carrière seine Wut auf die katholische Kirche nicht mehr im Griff, so dass ihm Maischberger bei seinen Wortmeldungen lieber gleich das Wort abschnitt. Etwa, als er immer neue Namen von Päpsten einstreute, die angeblich eine Tochter und diese dann geschwängert hätten. Oder als er dozierte, durch die Bibel werde auch Völkermord und Inzest gedeckt – vor lauter Wüterei kam Carrière nicht mehr auf den Punkt" 

Über Esther Vilar, bekennende Atheistin, ist ebenda zu lesen: "Auch Autorin Vilar, die mit "Der dressierte Mann" einen Bestseller hatte, kam gegen Imkamp nicht an. Das lag allerdings auch daran, dass Maischberger sie kaum ins Gespräch einband. Immerhin hatte Vilar einen durchaus lebensnahen Tipp, wie die katholische Kirche zu einer radikalen Modernisierung gezwungen werden könne.Es liege alleine in der Hand der Frauen, die 80 Prozent der Kirchgänger ausmachen würden. "Es wäre so leicht, etwas zu ändern. Man müsste einfach nicht mehr mitmachen." Spätestens nach einem Jahr ohne Kirchenbesucherinnen würde die Kirche ihre Positionen anpassen, so die These Vilars." 

Es war wohl eher eine Sendung der markigen Worte und als der klaren Analysen und Argumente.

Herzlich Willkommen!


Dienstag, 20. September 2011

Was geht denn da in Paderborn ab?

Da wird der Domorganist entlassen und irgendwie klingt das alles sehr merkwürdig.

Auf den Seiten der Dommusik heißt es eher kryptisch:

Da sich der bisherige Domorganist Gereon Krahforst neuen Aufgaben im Ausland zuwendet, ist die Stelle zur Zeit vakant. Die Stellvertretung hat Sebastian Freitag (Paderborn) inne. Er spielt auch den Großteil der samstäglichen Angelus-Matineen.

Libori hat er schon nicht an der Orgel gesessen, krankheitsbedingt wie überall zu lesen war. Der Kölner Stadtanzeiger berichet auch über einen wegen Krankheit abgesagten Auftritt.
"Insgesamt 1.648 Pfeifen befinden sich in der Orgel. Die größte davon ist 5,40 Meter groß. Mit dem neuen Instrument besitzt Großbüllesheim nun die zweitgrößte Orgel im Euskirchener Stadtgebiet. Überboten wird sie nur von der Orgel in der Herz-Jesu-Kirche. Die Einweihung der neuen Seifert-Orgel findet am Samstag, 10. September, um 17 Uhr in St. Michael statt. Eigentlich sollte zu diesem Anlass Gereon Krahforst, der Domorganist aus Paderborn, spielen. Wegen Krankheit fällt er leider aus. An seiner Stelle wird Ulrich Peters, der an der Hochschule für Kirchenmusik in Aachen gelehrt hat, zur Einweihung spielen."


Und schließlich das Paderborner Lokalradio, Radio Hochstift. Dort auf der Seite steht:
"In Paderborn wird ein neuer Domorganist gesucht. Der Grund: Das Domkapitel hat Gereon Krahforst entlassen. Laut dem Bericht einer Zeitung musste der 38-jährige schon Anfang August gehen, weil er gegen die kirchliche Loyalität verstoßen habe. Krahforst war seit 2003 Domorganist in Paderborn. Er genießt einen sehr guten Ruf als Musiker und Komponist."

Krankheit? Neue Aufgaben im Ausland? Das klingt bei der letzten Meldung doch irgendwie vorgeschoben. Verstöße gegen die kirchliche Loyalität sind ja auch keine einfachen Anschuldigungen.

Update: Da war Stanislaus deutlich schneller zum gleichen Thema. ;)

Neue Domorgel in Speyer

Ein bisschen untergegangen ist es ja schon, dass der Kaiserdom zu Speyer eine neue Domorgel hat. Um die Orgel in Regensburg wurde irgendwie mehr Aufsehen erregt. Nun hat also auch Speyer eine große Orgel. Gebaut von Orgelbau Seifert aus Kevelaer klingen nun 83 Register (auf vier Manualen) mit 5496 Pfeifen. Schon vor knapp drei Jahren hat der Dom eine neue "Chororgel" mit knapp vierzig Registern bekommen.

Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des Bistums Speyer.

Das hilft weder dem Land noch der FDP

Heute morgen auf WDR 2. "Wie geht's weiter mit der FDP?" Dazu Hans-Olaf Henkel, Ex-BDI-Präsident. Und was sagt der Herr Henkel?

Er sei gar nicht zur Wahl gegangen und brüstet sich mehrfach damit. Begründung? Keine Partei würde Alternativen in der Euro-Schuldenkrise bieten.

Aber, lieber Herr Henkel, gar nicht wählen, ist für eine Demokratie IMMER der schlechteste Weg. Ich kann nicht begreifen, wie jemand mit seinem Bekanntheitsgrad seine eigene Eitelkeit so in den Vordergrund schieben will und damit nur mehr zum Politikverdruss beiträgt. Er sollte nicht vergessen, wie schnell er damit zum negativen Vorbild wird.

Montag, 19. September 2011

Noch drei Tage

dann haben die Vorreden vor dem Papstbesuch endlich ein Ende und der Heilige Vater kommt in Berlin an.

Der Vatikan hat jetzt schon die Messbücher für alle liturgischen Feiern beginnend mit der Messe im Berliner Olympiastadion veröffentlicht.

Wer Interesse hat, hier gibts alles als pdf.

Pünktliches Blut

In Neapel ist am Gedenktag des hl. Januarius pünktlich das Blutwunder eingetreten. Das ansonsten feste Blut soll sich verflüssigt haben. Das hat zumindest Kardinal Sepe, der Erzbischof von Neapel bekannt gegeben.


Immer am 17. September, am 16. Dezember und am Samstag vor dem ersten Sonntag im Mai wird mit dem Wunder gerechnet. Und auch jetzt war "San Gennaro" pünktlich.

Die ARD und die Berlin-Wahl

Gestern Abend 21.45 Uhr: Günther Jauch! Wahlsieger Wowereit zu Gast und es geht eigentlich um die schwarz-gelbe Bundesregierung. Drei Zitate der ersten Minuten sind mir hängen geblieben.

1. Jauch zu Wowereit: " Ich hab sie so als geschäftsführendes Schmunzelmonster den ganzen Abend auf allen Fernsehkanälen gesehen."

2. Jauch zu Rösler: "Das FDP-Ergebnis unter 2 %. Sie haben vor vier Monaten, mit Ihnen als neuem Vorsitzenden wird die FDP liefern. Was sind denn das für desaströse Lieferschwierigkeiten?"

3. kurz eingeschobene Extra-Ausgabe der Tagesthemen mit den aktuellen Zahlen aus dem Wahlstudio. Jörg Schönenborn über die FDP: "Bei der FDP ist es jetzt wieder 1,8. Da gabs ja mal Chancen auf 1,9."

Die drei Aussagen geben wohl ganz gut die politische Stimmung in SPD und FDP am gestrigen Abend wieder, wenngleich sie - insbesondere die des Herrn Schönenborn - durchaus auch Spitzen enthalten, die man der ARD so nicht zutraut.

Der hässlichste Blumenschmuck unter Gottes Sonne

Am Wochenende im Osten des Ruhrgebiets:


Hässlicher gehts nimmer, oder?

Nach Backes und Plasberg

meint auch Sandra Maischberger in ihrer Sendung den Papstbesuch aufgreifen zu müssen. Thema der Sendung ist: Papst ohne Einfluss - wer braucht noch Benedikt?

Die Gästeliste lässt einen völlig anderen Diskussionsverlauf als am Abend vorher bei Plasberg vermuten:
Gloria von Thurn und Taxis, Mathieu Carrière, Prälat Wilhelm Imkamp, Esther Vilar, Andreas Englisch, Friedrich Schorlemmer. Das Verhältnis von "pro" und "contra" Papst ist hier zumindest ausgeglichen und mit Prälat Imkamp und Fürstin Gloria sind auch nicht so "seichte" Besetzungen wie bei hartaberfair vorgenommen worden. 

Sonntag, 18. September 2011

Last night

Schon gestern gab es die Aufzeichnung aus der Royal Albert Hall. Ich habe es leider nicht gesehen. Stanislaus von Poltisch Unpolitisches hatte uns schon darauf hingewiesen. Für alle Freunde großer Inszenierungen von klassischer Musik eigentlich ein Muss.

Am Ende des Konzertes (in diesem Jahr mit Lang Lang) gibt es ja immer den traditionellen Schlussteil mit den Klassikern "Jerusalem", "Land of Hope and Glory", "Rule Britannia", der britische Nationalhymne und "Auld Lang Syne".

Das Rule Britannia hat in diesem Jahr die Sopranistin Susan Bullock gesungen. Es ist immer eine große Ehre für jede Sopranistin dort auftreten zu dürfen. Hier ein Video davon:


Evangelium vom Tage

Die Liturgie des 25. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr A) sieht als Evangelium Mt 20, 1-16a vor, ein Text, der für mich zu den schönsten Evangelien des Jahres gehört. Meiner Meinung nach ein Text, der sehr aktuell ist und uns auch heute noch viel zu sagen hat.

Mich persönlich inspiriert der Text schon seit Jahren immer wieder zu neuen Gedanken. Sind wir nicht auch alle so? Ist nicht unser Gerechtigkeitssinn auch darauf aus, uns mit allen zu vergleichen und immer den vorgeblich "gerechten" Lohn zu verlangen?

Hier für alle noch einmal zum Nachlesen:
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer,
der früh am Morgen sein Haus verließ,
um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.
Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag
und schickte sie in seinen Weinberg.
Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt
und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten.
Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!
Ich werde euch geben, was recht ist.
Und sie gingen.
Um die sechste und um die neunte Stunde
ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso.
Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging,
traf er wieder einige, die dort herumstanden.
Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum?
Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben.
Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!
Als es nun Abend geworden war,
sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter:
Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus,
angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten.
Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte,
und jeder erhielt einen Denar.
Als dann die ersten an der Reihe waren,
glaubten sie, mehr zu bekommen.
Aber auch sie erhielten nur einen Denar.
Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten:
Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet,
und du hast sie uns gleichgestellt;
wir aber haben den ganzen Tag
über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen.
Da erwiderte er einem von ihnen:
Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht.
Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart?
Nimm dein Geld und geh!
Ich will dem letzten ebensoviel geben wie dir.
Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will?
Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin?
So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.

Historisches Wort zum Sonntag

Historischer Fernsehauftritt gestern Abend. Benedikt XVI. spricht das Wort zum Sonntag. Ich hab es gesehen und war im ersten Moment echt erschrocken. In diesem riesigen Stuhl, auf dem er auch noch schief sitzt, wirkt das ganze nicht wirklich kraftvoll.


Aber Benedikt beweist seine größte Stärke, seinen wachen und hochintelligenten Geist. Mit wohlgewählten Worten (einem kurzen Stocken vor dem Namen "Luther") spricht er die 3,5 Minuten sicher und souverän ohne Haspeln. Er braucht weder Teleprompter noch Manuskript und benötigt nur einen Aufnahmeversuch wie man liest. Das finde ich wirklich beeindruckend.

Bis zum Papstbesuch werde ich das Video seiner Ansprache nun rechts (--->) stehen lassen. 

Samstag, 17. September 2011

Zwei Domians

Montag, 21.00 Uhr. Jetzt schlägt auch Frank Plasberg zu. Ich zitiere mal von seiner Seite:

Oh Gott, der Papst kommt - was denkt Deutschland über Benedikts Kirche?
Volle Kirchen, begeisterte Gläubige – der Papstbesuch soll ein großes Fest werden. Aber gibt es nach Missbrauch und Massenaustritten wirklich Grund zum Feiern? Und wie lebensfern darf eine Kirche sein, die am Zölibat festhält und Frauen nur als Statisten duldet?

Irgendwie erinnert der Titel der Sendung doch an die Überschrift der taz vom 20. April 2005.

Die Gästeliste bringt fünf neue Gäste, die sich bisher nicht an der öffentlichen Diskussion vor dem Papstbesuch beteiligt haben. Immerhin, obs spannend wird abwarten. Hier die Gästevorstellungen von der Seite:

Larissa Elter, Koordinatorin des Netzwerks "Generation Benedikt"
Michael Schmidt-Salomon, Philosoph und Schriftsteller, Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung, bekennender Atheist, streitet für Aufklärung und Humanismus
Jürgen Domian, Journalist und Buchautor, Moderator des Telefontalks "Domian" (WDR)
Wolfgang Niedecken, Musiker und Künstler, Frontmann der Rockband BAP, wurde als Internatsschüler geschlagen und trat später aus der katholischen Kirche aus, Autobiographie "Für 'ne Moment"
Bruder Paulus, Kapuzinermönch, Leiter Kapuzinerkloster Liebfrauen in Frankfurt am Main, Großstadtseelsorger, Buchautor "Kleines ABC des Christentums"

Mal sehen, wie das wird, wenn der "WDR"-Domian auf den "domradio"-Domian trifft...

Ein Café zur Nacht

Stanislaus von Politisch Unpolitisches hat schon eine treffende und ausführliche Zusammenfassung der gestrigen Ausgabe des SWR-Nachtcafés mit Wieland Backes gebracht.


Ich will mich trotzdem mal auch kurz den insgesamt neun Gästen widmen. Von den ersten zweien, der Ministrantin und dem Komponisten an der Bar, hatte ich ja schon geschrieben. Der junge Komponist des Mottoliedes "Wo Gott ist, da ist Zukunft" (ich frage mich immer noch wie 100.000 Leute das "Zu- u - kunft" hinbringen sollen, bissel viel Jazz, bissel einfallslos) kam ja eigentlich ganz symphatisch rüber, auch die Ministrantin brachte zunächst nichts, was unerwartet gewesen wäre. Das mit ihr die Sexualmoral der Kirche diskutiert werden würde war ebenso klar, wie ihre Antwort darauf. Erstaunt war ich nur über ihre zwei Aussagen, sie ginge erstens nur dann zur Kirche, wenn sie als Ministrantin Dienst hätte (haben wir keine besseren Vorbilder für Ministranten beim Papstbesuch?) und zweitens sogleich forderte, es sei Zeit an der Rolle der Frau etwas zu ändern, einschließlich Frauenpriestertum. Ich glaube, wörtlich sprach sie von "größere Ämter". Das Gespräch blieb dennoch in der Luft, da es in der anschließenden Runde überhaupt nicht mehr theamtisiert wurde. Stanislaus spekulierte ja schon über die Gründe.

Jetzt aber zu den Gästen, dreimal pro Papst, dreimal contra Papst (einschließlich Kirche und Lehramt natürlich) und dazu ein Münchner Pfarrer, der wohl so was wie das "Mittelding" darstellen sollte, aber dennoch eindeutige Tendenzen hatte.

Alan Posener, bekennender Atheist, Buchautor ("Der gefährliche Papst"): sehr eloquent und charmant, dennoch nur mit den altbekannten Thesen. Widersprach sich zwischendurch selbst. Insgesamt ein Auftritt, der spritzig begann, dann aber immer leiser und schwächer wurde.

David Berger, Theologe, jetzt ohne Lehrerlaubnis: bei ihm ging es mehr um seine persönliche Geschichte, wollte anhand persönlicher Erlebnisse den Hass auf den "heiligen Schein" schüren. Aber auch nix Neues von ihm (auch nicht im Interview mit Deutschlandradio Kultur Interview mit Deutschlandradio Kultur heute morgen). Das, was ich von ihm erwartet hatte. Ich finde es mittlerweile echt langweilig, wenn er eingeladen wird in Talkshows. Neues kommt da nicht.

Christiane Gierse, Erzieherin aus dem Sauerland: sie kam so gut wie gar nicht vor in der Sendung, die ja hauptsächlich von den Männern dominiert wurde. Erzählte ihre Geschichte, brachte den Bischof dazu, sich kurz im kirchlichen Arbeitsrecht zu verheddern, ansonsten unsichtbar in der Runde.

Sabine Beschmann, Deutschland pro Papa: fast ähnlich unsichtbar. Wenn sie zu Wort kam, war sie allerdings auf dem Punkt, insbesondere mit ihrer Erklärung zum Verhältnis der Schöpfung und der Homosexualität.

Peter Seewald, Journalist und Buchautor, der Mann, der das Interviewbuch mit dem Papst gemacht hat: sehr lebendig, wurde immer dann gefragt, wenn die "Pro"-Seite dran war und nicht der Bischof antworten sollte. Hat sich gut verkauft und Einblicke aus dem Entstehungsprozess des Interviewbuches gegeben. Hat mir sehr gut gefallen.

Bischof Stefan Ackermann, Bischof von Trier: bester Diskutant der Runde. Sehr redegewandt, bestens auf alle (zu erwartenden) Angriffe vorbereitet. Schlagfertige Antworten auch was die Aussagen von Posener und Berger betrifft. Hat die Kirche würdig vertreten. Wenn nur alle Bischöfe so gut mit Medien umgehen könnten.

Und jetzt noch zur Couch in der Mitte:
Pfarrer Rainer Maria Schießler, Pfarrer von St. Max in München: komischer Auftritt, zeigte sich immer sehr weltgewandt und berichtet von jungen Homosexuellen, die sich bei ihm outen, von "Transen, die bei mir in der Messe sitzen", was er als großes Vertrauen empfindet und regte sich leidenschaftlich über den Ostersonntag 2010 auf, als Kardinaldekan Sodano den Papst mit einer Ansprache begrüßte und vom "Geschwätz" sprach. Pfarrer Schießler bezog das auf die Missbrauchsfälle in Deutschland, ich meine aber doch, dass es um die Demos in Italien ging (irre ich?). Er beklagte auch das fehlende Wort Benedikts an die Deutschen. Was denkt der denn? Wie viele Katholiken gibt es auf der Welt und in Deutschland? Rechtfertigt das ein Wort in der Osterbotschaft? Ich denke doch nicht, der Papst ist vor allem für die Weltkirche zuständig. Sehr befremdlich auch der Einspieler mit dem heute beginnenden Oktoberfest, bei dem der Pfarrer als Wies'n-Kellner Maßkrüge verkauft. Von seinem Rosenkranz am Portemonnaie zu berichten und seine Kellernmarke zu zeigen, war nur Personenkult und hatte nichts mit dem Papstbesuch zu tun. Musste der noch symphatisch gemacht werden oder warum gab es den Sonderauftritt?

Moderator Wieland Backes: auch sein Auftritt war irgendwie merkwürdig, er versuchte zwar alle Anwesenden "kritisch" zu befragen, dennoch hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, er fragt "tendenziös", in dem er Berger und Posener zum Teil die Worte in den Mund legte und den Bischof und Peter Seewald härter rangenommen hat.

Eine denkwürdige Runde, die aber nicht viel Neues brachte (war ja auch nicht anders zu erwarten).

Eine lesenswerte Zusammenfassung bietet übrigens auch kath.net.

O'zapft is!

Gerade eben hat Münchens Oberbürgermeister die 178. "Wies'n", das Oktoberfest eröffnet. Zwei Schläge hat er gebraucht, um das erste Fass anzuzapfen.


"Auf eine fröhliche und friedliche Wies'n", so ruft er immer. Hoffen wir mal, dass ihm dieser Wunsch erfüllt wird.

Freitag, 16. September 2011

Großes Hallo vor dem Papstbesuch

Zahlreiche Blogs haben schon drauf hingewiesen, zum Beispiel Elsa und Johannes. Seit 22.00 Uhr ist im SWR die Talkshow "Nachtcafe" auf Sendung. Und da gibt es das große Hallo zum Papstbesuch. Begonnen wurde mit einer Ministrantin der Messe in Freiburg und dem Komponisten der jazzigen Mottohymne (überhaupt nicht mein Fall übrigens).

Als Gäste sitzen noch Peter Seewald, Sabine Beschmann und Bischof Ackermann in der Runde und diskutieren unter anderem mit David Berger, Alan Posener, Pfarrer Schießler und einer Erzieherin.


Bin gespannt, wie es dabei gleich abgehen wird. Bisher werden nur altbekannte Argumente und Klischees ausgetauscht.

Bilder sichten

Bin gerade dabei Hunderte Urlaubsbilder zu sichten. In den nächsten Tagen sollen hier dann ein paar veröffentlicht werden, insbesondere über die Karmeliterkirche und die Kathedrale der Algarve-Hauptstadt und Bistumsstadt Faro, sowie über meine Erlebnisse in einer portugiesischen Abendmesse und vieles mehr.

Donnerstag, 15. September 2011

Zitat des Tages

Erneut äußert sich Präses Schneider zum Papstbesuch. Wieso gibt es eigentlich mehr Stimmen von protestantischer Seite als von den katholischen Bischöfen vorab?

Für ihn ist das Treffen mit Benedikt XVI. am historischen Ort des Augustinerklosters ein wunderbares Zeichen, sagt er bei "katholisch.de".
Dann aber das Zitat des Tages. Auf die Frage, was er tun würde, wenn er für einen Tag Papst wäre.


"Vermutlich eine Kommission berufen, die darüber nachdenkt, wie man mit diesem höfischen Zeremoniell und dieser Konstruktion, die ja doch sehr vergleichbar ist einem Fürstenhof, wie man damit so umgeht, dass wir stärker an den Gepflogenheiten der Gegenwart und auch an die Gepflogenheiten, die ich gewohnt bin in meiner Kirche herankommt."

Wenn der Papst zur Gefahr wird

Kath.net berichtet vom Verbot die CDU-Werbeplakate nach der Senatswahl mitWillkommensplakaten für Benedikt XVI. zu überkleben.

"Das zuständige Bezirksamt aber gab keine Nutzungserlaubnis. Auch das Verwaltungsgericht Berlin entschied in einem Eilverfahren gegen diese Nachnutzung (Aktenzeichen VG 1 L 285.11, Beschluss vom 30.8.2011).

Die Begründung: Eine solche Sondererlaubnis dürfe nur erteilt werden, wenn überwiegende öffentliche Interessen nicht entgegenstünden. Derart großen Werbetafeln komme aber grundsätzlich ablenkende Wirkung zu. Dadurch würde die Unfallgefahr gesteigert"


Heißt das, entweder sind überwiegende öffentliche Interessen gegen den Papstbesuch oder der Papst lenkt den Verkehr ab und die Unfallgefahr steigert sich?
Beides ist interessant, soweit ich weiß, ist die Mehrheit nicht gegen den Papstbesuch. Genauso interessant ist Variante 2. Ein Frank Henkel, Oberbürgermeisterkandidat der CDU lenkt den Verkehr nicht ab, aber der Papst. Ist der Papst interessanter als Frank Henkel?

Manchmal ist der deutsche Amtsschimmel samt Bürokratie einfach unglaublich.

Nachrichten mit Zugabe

Sehr interessantes neues TV-Format, jeden Mittwoch nach der 19 Uhr-heute-Sendung gibt es die interaktive Zugabe. Selbst mitmachen kann der Zuschauer, Fragen stellen. Redakteur und Moderator der Sendung sitzen im Studio und lassen hinter die Kulissen blicken. Das klingt sehr spannend.
Hier anderthalb Minuten Werbeflim:
Heuteplus

Manche Leute haben ein Blamier-Gen

Und da gehört wohl ohne Zweifel EU-Kommissar Günther Oettinger zu. Spiegel Online hat mir gerade diese Story näher gebracht. Das ist ja der Wahnsinn. Mittlerweile wird Oettinger in Brüssel nicht nur verlacht, sondern gut 150 Europa-Parlamentarier fordern bei Kommissionspräsident Barroso sogar Oettinger zur Rücknahme des Zitates oder gar zum Rücktritt auf.

Was war passiert? Oettinger hat in der Bild-Zeitung über außergewöhnliche Wege zur Sanktionierung der verschuldeten EU-Staaten spekuliert. Und tatsächlich den Vorschlag mitgebracht, man solle die Fahnen der betreffenden Länder auf den EU-Gebäuden auf Halbmast hängen.Das haben nur Symbolcharakter, aber abschreckende Wirkung.

Jawoll, Herr Oettinger, das hat abschreckende Wirkung, aber nur für viele Europäer, die sich von Ihrem Verstand und Ihrer Poltik abgeschreckt fühlen.


Mittwoch, 14. September 2011

Kreuzerhöhung


Brauchtum zum heutigen Festtag auf der Insel Ibiza. Da war ich leider noch nicht dabei, weiß aber von der übergroßen Festfreude bei anderen Festen, die dort hoch gehalten werden, beispielsweise das Patronatsfest der Kathedrale.

Wie gnädig, Frau Göring-Eckardt

Vor dem Papstbesuch fühlen sich irgendwie alle bemüßigt etwas zu sagen. Das hat mich ja gestern schon geärgert. Heute geht das so weiter, heute sind die Protestanten wohl dran.

Präses Schneider muss was zum Papstamt sagen, aber am besten ist doch noch die Aussage von Synodenpräses, Katrin Göring-Eckardt. Sie erwarte, dass es zu Auseinandersetzungen über die Geschlechter- und Sexualmoral der Kirche komme, schreibt sie in der "Saarbrücker Zeitung". Sie finde die Anti-Papst-Demos gut und richtig. Benedikt XVI. solle lernen, dass er in ein Land komme, indem sich Homosexuelle durch die Sexualmoral der Kirche verletzt fühlten.

Schließlich wird sie noch zitiert mit: "Ob der Papst etwas dazu sagt, muss er allein entscheiden." Wie gnädig, Frau Göring-Eckardt.


Lang ersehntes Comeback II

Ich hatte es schon angekündigt. Dann will ich noch kurz was zur ersten Sendung von Harals Schmidt bei Sat.1 schreiben. Mit viel Tamtam wurde auf die Sendung hingewiesen. Schmidt selbst inszenierte sein Comeback mit markigen Sprüchen insbesondere in einem Interview mit der Bild. "Dirty Harry" ist zurüc. In dem Interview ließ er gleich viele Spitzen los. Gut auch dieses Zitat hier: "Man kann gar nicht viel genug labern. Das deutsche Volk will zugelabert werden." Ja, dann bin ich auf viel Gelaber gespannt, Herr Schmidt.

Aber jetzt zur ersten Sendung: Großes Lob, das war wieder Harald Schmidt, so wie man ihn kannte und schätzen gelernt hatte, spitzzüngig, spritzig und nicht mehr so abgehoben abgedreht wie in den letzten ARD-Sendungen. Sehr gut, das macht Lust auf mehr. Gut, dass es morgen schon weitergeht.

Sehr stark schon sein üblicher Standup-Einstand. Da hat Schmidt eine Rakete nach der anderen gezündet. Seiner Ankündigung seine erste Sendung Günther Jauch zu widmen, hat er dann direkt wahr gemacht. Die Idee den "Gerichtszeichner" zu reaktivieren und die besten Talkshow-Szenen der Jauch-Sendung als Zeichnung zu zeigen, war schon große Klasse. Toll auch das Selbst-nicht-so-ernst-nehmen mit dem Spruch: "Wir als Sender mit hoher Insolvenz-Kompetenz". Bissige Kommentare in Richtung Karl-Theodor zu Guttenberg rundeten das Feuerwerk zu Beginn ab.

Schließlich tolle Studiogäste. Erst Überraschungsgast Olli Dittrich, der sich mit Schmidt die Pointen nur so zu spielte. Und dann ein dankbarer Gast für die erste Sendung, Hape Kerkeling, der das Gespräch mit zusätzlichen Ankündigungen noch weiter anheizte.Gut gefallen haben mir auch die andauernden Anspielungen auf eine mögliche "Wetten, dass...?"-Moderation a la: "Ist das Drehen auf dem Traumschiff nicht vom Gefühl wie eine Außenwette?" Großes Kino. Das die Ankündigungen schließlich eine Luftblase waren, war nicht nur zu erwarten, sondern passte auch hervorragend als Schluss-Pointe in eine Sendung ohne große Längen.

Weiter so!

Zum 100sten: neuer prominenter Blogger

Kleines Jubiläum hier, der 100. Eintrag. Und mit dem möchte ich - wie viele andere vor mir auch - einen neuen Blogger begrüßen.
Pater Bernd Hagenkord, der Chef der deutschen Abteilung von Radio Vatikan bloggt ab sofort hier.

Selbst schreibt er in seiner Vorstellung:
Worum geht es bei diesem Weblog?
Es geht um den Papst, um den Vatikan, um die Weltkirche. Aus vatikanischer Perspektive, aber auch mit den Augen der deutschsprachigen Kultur und Kirche will ich auf Papst und Vatikan, Weltkirche und Glauben schauen. Denn dieser Blick lohnt sich.
Pater Bernd Hagenkord

Herzlich Willkommen! Ich freue mich auf spannende Einträge aus dem Vatikan! Laudetur Jesus Christus!


Keine Pilze und Krustentiere

Was ja vor dem Papstbesuch so alles veröffentlich wird. Natürlich dürfen auch eine ganze Reihe bunte Meldungen nicht fehlen, auch der "Kirchenboulevard" will ja bedient werden und da ist zu lesen, der Papst habe den Planern der Mahlzeiten freie Hand gegeben, einzig gesagt, er möge keine Krustentiere und Pilze.

Und so gibt es für ihn in Baden-Württemberg beispielsweise traditionelle Küche: Schwarzwälder Schinken und Käse oder Kalbs-Tafelspitz mit Kartoffeln.

Guten Appetit!

Der Papst und die Politik

Der Papstbesuch rückt näher und das erhöht auch die Schlagzahl in den Vorberichten. Das wird sicher noch mehr zum Wochenende werden, wenn Benedikt XVI. das Wort zum Sonntag sprechen wird und Donnerstag in einer Woche landet er ja dann auch schon in Deutschland.

Und so überschlugen sich dann heute auch die Meldungen zur Rede im Bundestag, vor allem ausgelöst durch die Abgeordnete der Linken, Petra Sitte, die in der "Mitteldeutschen Zeitung", die dort geschrieben hat, die Hälfte der Linken würde der Rede fernbleiben. Man habe sich entschlossen, geplante Proteste im Plenarsaal während der Rede zu unterlassen. Stattdessen würden die Hälfte der Abgeordneten nun fernbleiben und draußen vor der Tür demonstrieren. Ach wie gnädig...

Dann Bundestagspräsident Lammert zum gleichen Thema, der alle Abgeordneten zu Toleranz und Höflichkeit aufgerufen hat. Es sei guter parlamentarischer Brauch, geladenen Gästen ebenso wie Abgeordneten oder Regierungsmitgliedern mit Aufmerksamkeit und Toleranz zu begegnen. Immerhin würde sich ja eine große, parteiübergreifende Mehrheit der MdB's auf die Rede des Papstes freuen. Aber es entscheide natürlich jeder Abgeordnete selbst, wem er wie lange zuhören wolle. Na eben, danke für das Machtwort!

Hans-Jochen Vogel, ehemaliger SPD-Vorsitzender äußerte sich auch dazu. Der Papst komme ja nicht ungebeten, sondern alle Fraktionen hätten dem  zugestimmt. Im Übrigen hätten Päpste auch schon vor den Parlamenten anderer Länder und vor der UNO geredet. 


Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann fühlte sich bemüßigt, sich zu Wort zu melden. Er freue sich uneingeschränkt auf den Papstbesuch und werde auch an fast allen Programmpunkten bei der Freiburger Station teilnehmen. Das hatte ich auch nicht anders erwartet. Noch dazu bezeichnete er die Diskussion um die Kosten des Besuchs als unangemessen. Es sei doch selbstverständlich die Kosten für die Sicherheit eines Staatsgastes zu bezahlen.

Und zum guten Schluss noch die rheinland-pfälzische CDU-Chefin, Julia Klöckner, die sich verwundert über geplante Anti-Papst-Demos zeigte und den Vergleich mit dem Dalai Lama zog, der kürzlich auch in Deutschland war und sich keiner Diskussionen ausgesetzt sah. Das ist - wie ich finde - überhaupt ein spannendes Thema, bei dem zahlreiche Gegner der päpstlichen Rede im Bundestag in ihren Argumentationslinien ins Stocken geraten und man so enttarnen kann, dass es ihnen nicht, wie immer vorgegeben um religiöse Freiheit geht, sondern um Antipathien gegenüber Papst und Kirche.

"Wir sind Papst - immer noch!" Markige Worte, Frau Klöckner - Respekt! Ich bin gespannt, wie die Reaktionen nach der Rede im Bundestag ausfallen werden.

Ein lang ersehntes Comeback

Endlich war es wieder soweit. Nein, ich meine nicht die erste Sendung von Harald Schmidt, ich meine das, was heute Abend ab 20.45 Uhr in Dortmund stattgefunden hat.

Endlich wieder Champions League in Dortmund. Was haben die Fans sich danach gesehnt. Vor acht Jahren waren die Dortmunder für eine Saison zu Gast, damals nur ein kurzes Gastspiel. Als dann im August 2003 Amoroso im Qualifikationsspiel zur neuen Saison gegen Brügge den entscheidenden Elfmeter verschoss und Dortmund die erneute Qualifikation verpassen sollte, war mir sofort klar, dass es für Jahre nichts mehr würde mit der Champions League. Und so kam es dann auch, das Geld fehlte, Dortmund wurde fast pleite, die große Krise. Und jetzt sind die Dortmunder wieder da, vernünftig gehaushaltet, viele junge Talente, eine fähige Geschäftsführung samt kompetentem Sportmanagement und ein beliebter und cleverer Trainer.

Ich freue mich darüber, dass "mein BVB" wieder bei den Besten Europas mitspielt. Heute Abend gegen London das erste Spiel und es war ein gutes, wenn auch nicht zwingend genug. Dann der kapitale Fehler zum Ende der ersten Halbzeit, aber Neuzugang Perisic rettete dann doch noch einen Punkt. Ein versöhnliches Ende des 1. Spieltags, der Hoffnung auf mehr hat. Ein bisschen mehr Konsequenz, vielleicht wenn die fehlenden sowie Lucas Barrios wieder dabei sind und es könnte für das Achtelfinale reichen.


Dienstag, 13. September 2011

Sagt er es gleich?

Heute Abend, erste Sendung von Harald Schmidt bei Sat.1. Ausführliches dazu später.

Jetzt gerade sitzt Hape Kerkeling bei ihm und kündigt an etwas zu einer großen Fernsehsendung zu sagen. Heute wäre es an der Zeit.

Sagt er es gleich? Übernimmt er Wetten, dass...?

Update: Er hat es natürlich - war ja eigentlich zu erwarten - nicht gesagt. Trotz aller Anspielungen von Harald Schmidt.

Der Haken an der Sache

Mit folgendem Text verabschiede ich mich in die Nachtruhe. Auf dem Hinflug in den Urlaub habe ich im Flugzeug die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" gelesen. In der Rubrik "Exerzitien" hat dort Hans Conrad Zander, der Schweizer Journalist und Schriftsteller, folgendes über den neuen Bischof von Basel-Solothurn geschrieben. Hier ist er bei der Übergabe des Bischofsstabes in Olten (die eigentlich vorgesehene Kathedrale war ja abgebrannt) durch seinen Amtsvorgänger in Basel und jetzigen Kurienkardinal Kurt Koch zu sehen (Quelle: www.vaterland.li). Diesen Text will ich allen Lesern nicht vorenthalten.

Der Haken an der Sache
Aus Rom kommt zur Zeit wenig Aufregendes. Dafür umso Aufregenderes aus Solothurn. Das Städtlein am Südfuß des Jura darf sich zu Recht nicht nur "schönste Barockstadt der Schweiz" nennen, sondern auch "Sitz des Bischofs von Basel". Daher die Aufregung. Meldet doch die Website kreuz.net, dass der neue Bischof von Basel, Felix Gmür, bei Sonnenschein und auch Regen, auf dem Fahrrad zur Messe pedalt.
Die Website kreuz.net ist stets gut informiert, aber derart böse rechts, dass ich meine braven linken Freunde in Solothurn um Bestätigung bat. Sie nickten begeistert: "Das ist jetzt eben ein echter Bio-Bischof. Auf dem Velo zur Messe fahren, heißt Energie sparen." Ob es denn ein Mountainbike sei, ein echtes Gary-Fisher wie meines, frage ich atemlos. Da schüttelten sie alle traurig den Kopf: "Ach nein, halt so ein City-Bike, ganz farblos im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils."
Und die Mitra, was macht er damit auf dem Velo? "Die Mitra klappt er zusammen und hält sie, während er fährt, unter dem linken Arm geklemmt." Und der bischöfliche Krummstab? Was ist auf dem Velo mit dem? Da blieben sie alle stumm. Keinem war es aufgefallen: Auf dem Velo nimmt Bischof Felix seinen Krummstab nicht mit.
Die praktischen Gründe sind leicht einzusehen. Quer auf den Gepäckträger geklemmt, würde der bischöfliche Krummstab in den engen Gassen der Altstadt grausige Unfälle verursachen. Mit der Mitra unter dem linken Arm und dem Krummstab über der rechten Schulter, bliebe Bischof Felix kein Arm mehr zum Lenken. Noch mehr als eine angeheiterte deutsche Bischöfin in ihrer Limousine wäre ein freihändig Velo fahrender schweizerischer Bio-Bischof eine öffentliche Gefahr.
Und dennoch: ein Bischof ohne Krummstab? Unmöglich. Wenn es etwas gibt, was seit byzantinsichen Tagen bio ist an christlichen Oberhirten, dann ist das der Krummstab. Nichts anderes ist er als der Hirtenstab antiker Schafhirten. Das Schnecken-Ornament, das ihn heute oben ziert, hat sich nämlich entwickelt aus einem ursprünglich nur kurzen, scharfen Haken. Ein Haken wozu? das hat mir einer der letzten Schafhirten in Afrika erklärt: "Schafe neigen zur Panik. Wenn der Hammel einmal über dem Abgrund steht, getraut er sich nicht zurück. Lieber springt er vorwärts in den Tod. Mit dem Haken reißest du das verinnte Schaf am Hinterlauf blitzschnell vom Abgrund zurück."
Es gibt so viele verirrte Schafe im Bistum Basel! Genügt ein Hirtenstab, um sie alle vom Abgrund zurückzureißen? Wohl nicht. Aber echte Bio-Wanderinnen und Bio-Wanderer kommen ja heutzutage mit Doppelstab dahergestöckelt. Keiner würde sich wundern, wenn auch der Bio-Bischof Felix von Basel demnächst mit zwei Hirtenstäben zur Messe erschiene. Aber lieber nicht auf dem Citybike und schon gar nicht auf dem Mountainbike. Zum Altar Gottes komme der wahre Bio-Bischof mit Doppelstab zu Fuß gewalkt?

Bin auf viele Meinungen gespannt. Lustig oder zu albern und zu abschätzig gegenüber den bischöflichen Insignien?

Sonntag, 11. September 2011

Guter Start für Jauch

Vor einer halben Stunde ging die erste Sendung des neuen Sonntags-Politik-Talkmasters Günther Jauch zu Ende und ich finde er hat sich gut geschlagen, wenn auch noch Verbeserungsbedarf da ist.

Zunächst mal eine tolle Kulisse in diesem Gasometer mit dem die Reichstagskuppel nachahmenden Zelt im Innenraum, wenn auch das Studio selbst etwas weitläufig aufgeteilt ist.

Aber nun zur Sendung, die mit einer netten Titelmelodie beginnt (stark an das "Anne Will"- Thema erinnernd, aber etwas weicher -> gibt das schon erste Rückschlüsse? :-)): die eingeladenen Gäste zum Thema des Tages, den Anschlägen des 11. September 2001 und deren Folgen boten ein breites Spektrum aus Politik, Medien, Sport und Gesellschaft, sicher nicht ganz so politisch wie wir es von den Damen Will und Christiansen gewöhnt waren, könnte aber auch am Thema gelegen haben.

Sehr gut gefallen haben mir die kleinen Einspieler zwischendurch, insbesondere dieses 60 Sekunden-Format als Erklärstück zum Afghanistan-Einsatz, ebenso der vorgeschaltete Einzeltalk mit der Überlebenden des WTC-Anschlags. Die Runde danach bestehend aus Peter Struck, Mathias Döpfner, Elke Heidenreich, Jürgen Klinsmann und Jürgen Todenhöfer war nicht sehr konfrontativ ausgetragen, könnte wiederum aber auch themenbedingt sein. Insgesamt aber hat der Moderator gewohnt souverän die Situation im Griff behalten, sich was ich sehr gut fand, auch in die Diskussion mit süffisanten (in der typischen Jauch-Schärfe) Bemerkungen eingemischt, beispielsweise zur Situation der SPD. Zwischendurch gabs aber auch für ihn ein paar heiklere Situationen, als es um Zitatungenauigkeiten ging und er sich auch verbessern lassen musste. Das wird sich aber mit Sicherheit legen. Um nicht endgültig als Korinthenzähler abgestempelt zu werden und in Anbetracht meiner eigenen Unzulänglichkeiten verzichte ich auf den Insertfehler bei der Übergabe zu den Tagesthemen hinzuweisen. Sowas passiert halt.

Quelle: www.guenther-jauch.de

Einiges kann sicher noch besser werden, beispielsweise hat mich das Gespräch mit der Mutter eines in Afghanistan getöteten Soldaten ein bisschen an "Stern-TV" erinnert, aber auch das - wie so vieles - könnte an Tag und Thema gelegen haben. Grundsätzlich finde ich das Konzept gut, bin gespannt wie sich die Sendung entwickelt und bin ebenso sicher, dass sich Günther Jauch auch auf diesem Parkett souverän verkaufen und gut schlagen wird. Also, ein guter Start für den neuen Chef-Talker der ARD.

Gelandet und wieder da

Ich bin aus dem Urlaub zurück und melde mich hier wieder zurück. Ich habe noch ein paar Dinge "in der Pipeline", ein paar Bilder aus Portugal, ein paar Kirchen, die ich besucht habe, einen Bericht, wie es in der Messe auf portugiesisch war. Alles der Reihe nach, Stück für Stück hier.