Mittwoch, 23. Januar 2013

The never-ending story

Die Welle wird größer und größer, das Thema wird immer weitergedreht. Der "Kölner Fall" des abgewiesenen Vergewaltigungsopfers scheint zur "never-ending-story" zu werden. Irgendwie fühlt sich wieder einmal jeder bemüßigt, etwas dazu zu sagen. Dabei gibt es (natürlich) qualifiziertere und weniger qualifizierte Beiträge. Die Satire des "Postillon" finde ich einfach nur geschmacklos.

Ganz anders die reflektierte Auseinandersetzung des Moraltheologen Schockenhoff auf Freiburg (via kathweb), der einige (zumindest für mich) neue Ansätze bringt. Natürlich betont auch er den Lebensschutz, spricht aber von verschiedenen Wirkungsweisen. "Das gelte für jene Mittel, die nicht die Einnistung des Embryos, sondern bereits den Eisprung verhinderten. Gegen diese Wirkweise gebe es in einem solchen Fall "keine durchschlagenden moralischen Einwände". Schockenhoff: "Diese 'Pille danach' könnte daher auch in katholischen Kliniken an Vergewaltigungsopfer gegeben werden."" Das klingt ein bisschen nach. Es gibt im Falle einer Vergewaltigung kaum moralische Einwände gegen Verhütung. Damit könnte man die Position des Lebensschutzes aufrecht erhalten, ein noch nicht befruchtetes Ei würde ja auch nicht getötet und man wäre dennoch der Frau gegenüber "barmherzig". Verstehe ich das richtig?

Zum Schluss noch folgender Satz. Ich finde, es lohnt sich darüber nachzudenken: "Im Grenzfall der Vergewaltigung sehe ich die Möglichkeit einer berechtigten Ausnahme, weil die Frau eine Art Notwehrrecht hat, die ihr durch Gewalt aufgezwungene Schwangerschaft zu beenden. Die Schuld am Abbruch fällt hier auf den Vergewaltiger zurück, der dann zwei Leben auf seinem Gewissen hat."

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