Mittwoch, 28. August 2013

Von Dialog, Medien und Weihrauch

Auch wenn das Wort "Dialog" durch seine Instrumentalisierung in den letzten Jahren irgendwie zu einem Reizwort geworden ist, in Limburg ist er wohl dringend von Nöten. So ganz steige ich nicht durch die Gemengelage von "Bistum", Medien, Bischof, Frankfurter Stadtdekan, Generalvikar usw. Klar ist nur, so kann es nicht weitergehen! Ist das alles nur eine Frage des Aufbauschens durch die Medien wie Kapuzinerpater Bruder Paulus meint? Sucht man nur ein neues "Feindbild" nach dem Rücktritt von Benedikt XVI., auf dass man sich einschießen kann?

Klar ist wohl, Fehler wurden auf allen Seiten gemacht. Franz-Peter Tebartz-van Elst hat als Bischof mindestens mal den Fehler gemacht und sich ungeschickt gerade im Umgang mit den Medien gezeigt. Und die jüngere Geschichte (Wulff, Guttenberg etc.) lehrt, dass das in der Mediengesellschaft fast noch schwerwiegender ist als die eigentlichen Verfehlungen.

Die "Flugmeilenaffäre" wird noch untersucht, ob es wirklich für eine Affäre taugt. Wenn ja, sehr unschön. Ein lügender Bischof käme gar nicht gut! Aber im Endeffekt ist die Geschichte an sich nicht weltbewegend und mit offensiver Medienpolitik (zugeben, Ausgleichsbetrag spenden, nochmal Business Class hinfliegen) wäre das nie ein Thema geworden.

Die Kosten für das "Diözesane Zentrum" liegen höher als geplant. Aber bei welchem öffentlichen Bau eigentlich nicht? Berliner Hauptbahnhof, Hamburger Elbphilharmonie und natürlich der neue Hauptstadtflughafen BER sind doch Paradebeispiele genug. Auch hier muss sich der Bischof einen Vorwurf machen lassen. Warum ist die Überwachung des Baus so intransparent? Das schafft Misstrauen.

Schließlich der Vorwurf, er würde zu prunkvolle und zu "weihrauchorientierte" Gottesdienste feiern. Es scheint ein wirkliches Weihrauchproblem in der deutschen Kirche zu geben. Ich weiß das aus eigener Anschauung und Erfahrung. Was ist eigentlich an Weihrauch so schlimm? Rein suggestiv gefragt, stört es eigentlich irgendwen, wenn der Papst mit dem Weihrauchfass den Altar inzensiert? Das geht sogar beim Weltjugendtag problemlos und ganz selbstverständlich. Eine absolut schwachsinnige Diskussion.

Zwei interessante Ansätze noch am Ende. In der Tagespost erschien heute ein sehr wohlwollender Artikel zu Tebartz-van Elst. Dort kommen viele Stimmen zu Wort, die sonst im Lärm des Dreinschlagens etwas untergehen. Und sehr spannend finde ich das Interview mit der Religionspädagogin Barbara Wieland, das faz.net gestern brachte: „Es sind ja nicht alle gegen ihn, nur die, die für ihn sind, reden nicht darüber. Weil sie das Gefühl haben, dass ihnen alles, was sie sagen, im Munde herumgedreht wird. Persönliche, gute Erfahrungen mit dem Bischof werden kleingeredet. Ich weiß: Der Bischof ist ein aufmerksamer Gesprächspartner, begegnet anderen wertschätzend und nimmt sich Zeit. Im Bistum ist nicht alles gelöst, wenn der Bischof ginge. Außerdem ist es keine christliche Haltung, jemanden im Falle eines Streits einfach davonzujagen. Nicht nur in Limburg, auch im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, in dem ich tätig bin, wird dem Bischof vieles unterstellt, was nicht stimmt.“

Dienstag, 27. August 2013

Sonntag, 25. August 2013

Noch was zum 50. Geburtstag

An dieser Musik kommt kein Sportfan vorbei.

Samstag, 24. August 2013

Zum 1200.: Weisheit von Dostojewski

"Einen Menschen zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“
(Fjodor Dostojewski)

Vorfreude auf das neue Gotteslob

Meine Vorfreude hatte ich ja schon genauso geäußert wie meine Bedenken. Wenn dann doch alles glatt läuft mit dem neuen Buch, dann soll es in gut drei Monaten losgehen.

Der Carus-Verlag bringt einige Literatur zusätzlich heraus für Organisten und Chöre, ein tolles Angebot. Alle Publikationen hier.

Besonders aufwendig gemacht scheint das Chorbuch mit neuen Auftragskompositionen für die zum Teil sehr prominente zeitgenössische Komponisten gewonnen werden konnten, wie Vytautas Myskinis oder Colin Mawby.

50 Jahre Bundesliga

Herzlichen Glückwunsch und auf die nächsten spannenden Jahre. Gerade der Spieltag heute verheißt ja wieder Gutes!


Donnerstag, 22. August 2013

Bei Franziskus in guten Händen

"Er mag gesehen haben, dass das Amt bei Franziskus in guten Händen ist. Das könnte eine Beruhigung und eine nachträgliche Bestätigung seiner Entscheidung sein: Dass der Heilige Geist sowohl bei Benedikts Rücktritt als auch bei Franziskus´ Wahl gewirkt hat."

Maria Königin auf Niederländisch

Wij groeten u, o Koningin, o Maria, u Moeder vol van teed're min, o Maria. Groet haar, o Cherubijn, prijs haar, o Serafijn, prijst met ons uw Koningin: salve, salve, salve Regina!

Donnerstag, 15. August 2013

Mariä Aufnahme in den Himmel

Allen Lesern und Besuchern hier einen schönen Festtag!


Von Gott aufs Spielfeld gerufen

"Bitte, ich bitte euch, betet für mich – dafür, dass auch ich auf dem ´Spielfeld’ auf das Gott mich berufen hat, eine ehrliche und mutige Partie spielen kann: zum Wohle von uns allen. Danke.”

Mittwoch, 14. August 2013

Maximilian Kolbe und Maria

Welch herrliche Verbindung vom heutigen Gedenktag des Hl. Märtyrers Maximilian Kolbe zum morgigen Hochfest:

"Schreiben Sie nichts, was nicht auch von der Jungfrau Maria unterschrieben werden könnte."
(Maximilian Kolbe)

Was kommt da auf uns zu?

Ein paar Mal hatte ich mich ja schon geäußert zum neuen Gotteslob, dass ja zum 1. Advent erscheinen soll. Was man so lesen und sehen konnte, könnte es alles in allem ein Gewinn für die Liturgie im deutschsprachigen Raum werden. Viele verheißungsvolle Ansätze, wenn auch für die Gemeindebücher außen ein ganz schwaches Design.

Dann gibt es jetzt aber seit einigen Tagen Meldungen über zurückgehende Bücher, weil die Papierqualität schlecht ist. Zehntausende Exemplare können eingestampft werden, heißt es. Da frag ich mich schon, was das werden soll? Wieso druckt man erstmal so viele Bücher ohne Qualitätskontrolle? Wenn das wirklich so ist, ist das schon reichlich peinlich für Druckereien und Bistümer.

Hier und da in der Blogoezese wurde auch schon auf den Blog-Eintrag von Alexander Görlich bei katholisch.de hingewisen. So ganz erfasst hat es der Autor meiner Meinung nach auch nicht. Er malt da ein bisschen sehr schwarz und weiß bei der Einteilung der Gesänge in "Rohrkrepierer" und "Gassenhauer". Sicherlich hat er mit dem einen oder anderen Gedanken Recht, gerade was das NGL angeht, seine aber zum Teil etwas arrogant wirkenden Aussagen (insbesondere die Anekdote mit dem "kompostierten" Liederzettel und der Missa de Angelis in der Osternacht) treffen den Kern dann irgendwie doch nicht.

Ich denke, warten wir das neue Buch doch mit positiv gestimmter Erwartung ab, wenn es denn dann mit ordentlichem Papier am 1. Advent erscheinen soll. Inhaltlich lass ich mich doch erstmal überraschen. Das, was ich schon gesehen habe, sieht doch erstmal gut aus!

Dienstag, 13. August 2013

Ich hab es doch immer gewusst


Ein Protestant spricht mir aus der Seele

Stanislaus' Tipp folgend habe ich mir das Interview mit Christian Lehnert auf evangelisch.de einmal zu Gemüte geführt und muss sagen, der Mann hat in vielen Punkten Recht. Erstaunliche Dinge kann man dort lesen, die sich manch katholischer Liturge gerne mal zur Herzen nehmen sollte.

Mein Lieblingsabsatz:

"Wir erleben tatsächlich eine Verschulung des Gottesdienstes. Er wird missverstanden als Lehrstunde für christliche Weltanschauung. Nichts ist für einen Segen tödlicher, als wenn vorher erklärt wird, was ein Segen sei. Denn so zerstöre ich die Offenheit auf das ganz Andere hin. Anders als die Predigt braucht die Liturgie eine heilsame Unverständlichkeit und Unverfügbarkeit. (...)
Jemand, der nie in die Kirche geht, erwartet nicht, dass er dort alles versteht. Er freut sich im günstigen Fall sogar daran, dass alles anders ist, als was er gemeinhin erlebt. Dass der Gottesdienst eben etwa keine Talkshow ist, keine Meinungsbildung. Der Gottesdienst braucht Elemente, die die Feiernden übersteigen – sprachlich und emotional."

(Christian Lehnert auf evangelisch.de)

Mittwoch, 7. August 2013

Heldenhafte Weisheit des Tages

Es braucht ein bisschen Übung, aber dann kann jeder ein bisschen heldenhaft sein, durch sein Tun, Wirken und Sein heldenhaft leben und dazu vielleicht auch noch anderen das Leben leichter machen. Das geschieht manchmal ohne das man selbst es mitbekommt. Manchmal sogar, wenn man selbst sich als ganz und gar nicht heldenhaft empfindet.

Eigentlich ist in jedem so etwas Heldenhaftes vorhanden. Heldenhaft meint dabei keineswegs hollywood-reife Superheldenkräfte, sondern vorbildliche, wichtige, (uneigennützige), einfach gute Dienste, Eigenschaften und Fähigkeiten, die etwas Besonderes sind, die wichtig sind oder die einfach nur jemandem gut tun. Held sein heißt, einzigartig und für jemanden wichtig zu sein.

Es braucht ein bisschen Übung, manchmal muss man selbst erst lernen, wo man so ein "Held" ist oder wie man einer werden kann. Und manchmal wird man erst dann zu einem Helden, wenn man sich selbst dabei nicht vergisst und seine Fähigkeiten auf die wichtigen Dinge konzentriert und auch mal "Nein" zu etwas sagt.

Montag, 5. August 2013

Maria vom Schnee

Heute ist nicht nur der Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore, sondern es wird auch auf der Ferieninsel Ibiza gefeiert. Und zwar nicht mit Sangria im Eimer am Strand, sondern hoch oben in der Altstadt "Dalt Vila" in der Kathedrale "Santa Maria de las Nieves" (Maria vom Schnee), übrigens Bischofskirche des kleinen Bistums Ibiza. Wenn man Wikipedia glauben kann, leben in den 25 Pfarrgemeinden 118.000 Menschen, von denen 93 %, also 110.000 katholisch sind.


Das Fest wird als Triduum gefeiert und endet immer am Sonntag mit einem feierlichen Pontifikalmat mit ibizenkisch geprägter Liturgie. Ich hab es selbst schon miterlebt: seichtes Flötenspiel und Getrommel zum Hochgebet u.a.! Im Anschluss daran zieht dann eine Prozession mit dem Marienbild durch die Altstadt, die dort mit Salutschüssen begrüßt wird. Am eigentlich Festtag wird das Marienbild in der Kathedrale durch die Gläubigen mit dem Niederlegen von Blumen verehrt.
Abschluss des Festes am Sonntag um Mitternacht ist ein großes Feuerwerküber der Festungsanlage mit der Kathedrale, das im Hafen von Zehntausenden Ibizenkern und Touristen verfolgt wird.

Brevier, Rasierer und ein Buch


„Es gab keinen Schlüssel für die Atombombe! Nun, ich habe die Tasche getragen, weil ich das immer getan habe. Wenn ich reise, habe ich immer eine Tasche bei mir. Und was war drin? Nun, der Rasierer, ein Brevier, eine Agenda und ein Buch. Ich hatte eins über die Heilige Teresina, die ich sehr bewundere. Ich habe immer Handgepäck bei meinen Reisen mitgeführt. Das ist doch normal. Wir müssen doch normal sein. Ich weiß nicht, das ist für mich ein bisschen komisch, was du mir sagst. Ein Bild wird weltweit kommentiert, weil ich eine Tasche trage. Wir müssen uns gewöhnen, normal zu sein, ich meine das alltägliche des Lebens. Ich weiß nicht, Andrea, ob ich dir antworten konnte…“

Berufungsverfahren im Fall Jesus Christus

Jetzt ist es etwa 2000 Jahre her, dass in Jerusalem rund um das Paschafest das wohl berühmteste Todesurteil der Geschichte gesprochen wurde und Jesus Christus, auf den sich heute Milliarden Menschen als Gottes Sohn berufen, am Kreuz hingerichtet wurde. Das will jetzt ein kenianischer Anwalt ändern und den Prozess neu aufrollen, wenn es sein muss bis zum Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

Wahlplakate next generation

Vor jeder Wahl grüßt doch wahlkampfmäßig irgendwie das Murmeltier. Diskussionen und Duelle im TV, Wahlwerbesports im TV und Radio, Kundgebungen und Podien in allen Städten und Dörfern und die immer gleichen Plakate: bildfüllend das Kandidatengesicht, dazu ein mehr oder weniger kreativer Slogan wie "Sicherheit wählen" oder "Energiewende jetzt!".

Da hat mich doch dieses Wahlplakat, dass offenbar aus der nächsten Generation kommt, überrascht. Die Junge Union versucht die Wähler mit der Abwandlung des berühmten britischen Posters ohne Foto etc. die Wähler zu überzeugen. Und dazu noch als Hingucker ein bisschen selbstironisch: die berühmte Merkel-Geste. Ich finde, mal was Neues!


Donnerstag, 1. August 2013

Ach war was das wieder schön

Zurück vom Libori-Fest 2013 bleibt das gleiche euphorische Fazit wie in den letzten Jahren auch. Das war jetzt mein drittes Libori-Triduum in Folge, dass ich komplett miterlebt und mitgefeiert habe. Es ist einfach das herrlichste Fest in der Sommerzeit. Kann man nur Danke sagen für die schönen Tage beim Patron des Erzbistums. (Auch wenn das Triduum ohne Libori-Lied abgeschlossen wurde. Skandal! Skandal!)

Ich freue mich jetzt schon auf 2014!